Schlichten, nicht richten: Richard Dahlheim ist neuer Schiedsmann für den Stadtbezirk Brackel

Die neuen Räume besichtigen (v.l.) Brackels neuer Schiedsmann Richard Dahlheim, Schiedsfrau Sylvia Hinz aus Lichtendorf, Verwaltungsstellenleiter Dietmar Kraushaar und Schiedsmann Udo Villwock aus Kirchderne und Mitglied des Bezirksvorstand des BDS. | Foto: Schmitz
  • Die neuen Räume besichtigen (v.l.) Brackels neuer Schiedsmann Richard Dahlheim, Schiedsfrau Sylvia Hinz aus Lichtendorf, Verwaltungsstellenleiter Dietmar Kraushaar und Schiedsmann Udo Villwock aus Kirchderne und Mitglied des Bezirksvorstand des BDS.
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Mit Nachbarschaftsstreitigkeiten kennt Richard Dahlheim sich aus: Der 58-jährige Brackeler ist neuer Schiedsmann für seinen Stadtbezirk.

Die Bürgernähe der Verwaltungsstelle Brackel soll durch die außergerichtlichen Möglichkeiten, die das Schiedsamt bietet, erweitert werden. Daher hat Dahlheim hier nun einen festen Platz.

„Vielen Bürgern ist gar nicht bewusst, dass Schiedsstellen helfen können, vielerlei Streitigkeiten zu klären, bevor man den wesentlich teureren Rechtsweg geht“, sagt Verwaltungsstellenleiter Dietmar Kraushaar. „Oft denken die Leute viel zu spät bei Konflikten an die Möglichkeit, die Schiedspersonen als Vermittler zu nutzen. Die gesamten Kosten unserer ehrenamtlichen Tätigkeit sind in der Regel unter 400 Euro. Doch die Möglichkeit, grade mit Nachbarn wieder friedlich zusammen zu leben, ist unbezahlbar“, erklärt Dahlheim.

Circa 80 Prozent der Fälle seien klassische Nachbarschaftsstreitigkeiten, erklärt Dahlheim. „Meist geht es um zu hohe Zäune, einen Ast, der über eine Grundstücksgrenze wächst, oder zu viele Büsche“, beschreibt er. „In den restlichen Fällen geht es zum Beispiel um Beleidigungen oder Drohungen.“ Dem Großteil der Bürger geht es um eine einfache Entschuldigung. Viele seien aber auch auf juristische Konsequenzen aus und verkennen, dass es den Schiedsmännern um das Vermitteln gehe. Um Rechtsbeistand handelt es sich nicht. „Wenn die Menschen sich eher mit ihrem Nachbarn über solche Probleme sprechen würden, wäre vieles nicht nötig“, bedauert der Schiedsmann.

Derzeit sind einige Schiedsstellen in Dortmund nicht besetzt, so auch die Schiedsstelle Wambel, Schiedsamt 16, deren Vertretung Dahlheim ist. Besondere Kenntnisse sind nicht nötig, lediglich ein guter Leumund, ein Führungszeugnis und Souveränität. Und man muss im betreffenden Bezirk wohnen. Bürger, die sich die Aufgabe als Schiedsmann oder -frau können, können sich an Jörg Gerdes, Rechtsamt der Stadt Dortmund, Tel. 5024309, wenden. Der Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen organisiert die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich tätigen Schiedsleute.

Dahlheim ist dienstags von 9 bis 10 Uhr und donnerstags von 16 bis 17 Uhr in Raum 10 in der Verwaltungsstelle Brackel vor Ort. Telefonisch ist er von Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr unter Tel. 0152/09872456 erreichbar.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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