Notruf- und Informationssäulen an der Stadtbahnstrecke der U43 Praxistest unterzogen
Der barrierefreie Ausbau der Ost-West-Strecke der U-Bahn schreitet nicht nur bei den Bahnsteigen, sondern auch bei den Info- und Hilfesystemen voran: An 23 Haltestellen wurden Notruf- und Informationssäulen installiert – und getestet.
Die rund zwei Meter hohen Notruf- und Informationssäulen (NI-Säulen) wurden seit Ende März aufgestellt und nach einigen Tests in Betrieb genommen. Getestet wurden sie an der Haltestelle in den Börten in Brackel. Durch Drücken der Informationstaste kann sich ein sehbehinderter Fahrgast die Anzeigen des Fahrgastinformationssystems vorlesen lassen. Über eine Notruftaste kann man zudem Verbindung zur Leitstelle herstellen. „So kann etwa im Notfall ein Rettungswagen gerufen werden“, sagt Britta Heydenbluth vom Unternehmensverbund DSW21. Die Tasten sind auch in Braille- und Pyramidenschrift beschriftet.
Ein weiterer Vorteil: Tasten, Mikrofon und Lautsprecher sind in zwei verschiedenen Höhen angebracht, damit auch Rollstuhlfahrer und sehr kleine Fahrgäste die Tasten nutzen können.
„Wir haben von Anfang an blinde bzw. sehbehinderte Kunden in das Projekt eingebunden, damit die Säulen wirklich ihren Bedürfnissen entsprechen“, erklären Maximilian Lichterfeld und Ines Elbers, die im Betriebsleiterbüro für das Thema barrierefreie Mobilität in Bussen und Bahnen zuständig sind. „Deswegen ist es uns auch wichtig, dass Thorsten Peitzmeier und Friedrich-Wilhelm Herkelmann diese heute noch einmal einem Praxistest unterziehen. So können sie als Multiplikatoren ihre positiven Erfahrungen an andere Betroffene weitergeben.“
Die Tester waren zufrieden: „Herr Peitzmeier hat unter anderem überprüft, dass die Ansagen laut genug sind, damit man sie auch bei dem Straßenlärm gut verstehen kann“, ergänzt Britta Heydenbluth. „So sind die blinden und sehbehinderten Fahrgäste nicht darauf angewiesen, dass ihnen andere Fahrgäste helfen.“
Aufwendige Vorarbeiten waren notwendig
„Wir haben insgesamt 43 NI-Säulen an 23 Haltestellen aufgestellt“, erklärt Projektleiter Hans Fritsch (Technische Projekte bei DSW21). „Das sind je nach den örtlichen Gegebenheiten ein bis zwei Säulen pro Haltestelle.“ Mit der Aufstellung allein war es aber nicht getan: „Es waren aufwendige Vorarbeiten nötig, bei denen wir u.a. 17 km Streckenverkabelung erneuert haben. Als Teil des Projektes wurden außerdem an 13 weiteren Haltestellen Zugzielanzeiger installiert.“
Das Projekt mit einem Volumen von 7,2 Mio. Euro wurde vom VRR gefördert. Es ist vorerst abgeschlossen. „Nur an der Haltestelle Döringhoff folgt 2017 noch eine Notrufsäule, da der Umbau der Haltestelle noch nicht abgeschlossen ist“, erklärt Britta Heydenbluth.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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