Umzüge zu St. Martin wurden wegen der Infektionsgefahr abgesagt im Dortmunder Osten
Laternen ohne Umzug
Dicht an dicht mit Kind und Kegel hinterm Reiter her: Was in normalen Novembern geliebte Tradition ist, fällt in diesem Jahr fast überall aus. Laternenumzüge zu St. Martin wurden meist abgesagt, auch im Dortmunder Osten.
Vereine, Kindergärten und Kirchengemeinden stellen nun abermals in der Corona-Pandemie ihre Kreativität unter Beweis, Alternativen zu finden.
Der Pastorale Raum Dortmund Mitte, zu dem die Gemeinden St. Meinolfus, St. Liborius und St. Martin gehören, sieht in der aktuellen Pandemie-Situation keine Möglichkeit, den Martinsumzug zuzulassen. Nun hat der Pfarrgemeinderat sich entschieden, alle Familien und Gemeindemitglieder zu einer anderen Form der Martinsfeier einzuladen.
In diesen ersten Novembertagen geht eine Internetseite online, die zum Mitmachen und Zuhören einlädt. So wird es zum Beispiel ein Video der Martinsgeschichte geben. Pfarrer Dr. Klaus Korfmacher wird Martinsgeschichten zu den Kirchenfenstern in St. Martin erzählen.
Außerdem sollen die Laternen der Kinder in einem virtuellen Laternenumzug leuchten. Auch sind Klein und Groß eingeladen, ein Martinsbild herunterzuladen, zu gestalten und in die St.-Martin-Gemeinde zu bringen, so dass ältere Gemeindemitglieder sich diese Bilder als einen Martinsgruß mitnehmen können. Die Verbundenheit in der Gartenstadt soll somit deutlich werden. Die Bilder können beispielsweise am 15. November zwischen 14 und 16.30 Uhr im Rahmen der offenen Kirche abgegeben werden.
Die Arbeitsgemeinschaft Brackeler Vereine hatte bereits im August bekannt gegeben, dass der diesjährige St. Martinszug über den Brackeler Hellweg nicht stattfinden wird. Auflagen zu Mindestabstand, Maskenpflicht und Kontaktlisten seien nicht zu gewährleisten. Ende August cancelte auch der Körner Kultur- und Kunstverein den Körner Martinszug. Mitte Oktober haben dann auch Dorfgemeinschaft und Freizeitfußballverein den Asselner Martinszug abgeblasen. In Husen soll St. Martin nur klein im Kindergarten gefeiert werden.
Aktion "Laternenfenster" als Alternative
Auf eine Alternative machen die örtlichen Kirchengemeinden aufmerksam. Der Pastorale Raum Dortmund-Ost bewirbt auf seiner Homepage die Aktion "Laternenfenster". Da in diesem Jahr die meisten Umzüge zu Sankt Martin mit den selbst gebastelten Laternen der Kinder abgesagt werden, wurde die Aktion "Laternenfenster" ins Leben gerufen. Aufrufe von Jennifer Brenzinger aus Baden-Württemberg im Internet und in Aushängen sollen alle animieren, zwischen dem 1. und 11. November in die Fenster beleuchtete Laternen aufzuhängen oder zu stellen.
Es soll Groß und vor allem Klein bei ihrem abendlichen Spaziergang mit den eigenen Laternen eine Freude bereiten. Im Sinne von Sankt Martin soll in dieser schwierigen Zeit Hoffnung geschenkt werden.
Bastelanleitung und Flyer gibt es unter www.laternenfenster.de.
Verbot
Martinsumzüge sind 2020 in Nordrhein-Westfalen verboten.
Die neue Corona-Schutzverordnung des Landes macht allen Veranstaltern von Laternenumzügen einen Strich durch die Rechnung.
Es gibt keine Ausnahmen für Schulen und andere feste Gruppen.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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