In Asseln häufen sich die Fahrraddiebstähle
16 Jahre ging alles gut: Jetzt wurde Thorsten Jokiels Fahrrad gestohlen. (Leider) kein Einzelfall. Die Häufung dagegen überrascht: Im Rubbertweg in Asseln wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Räder entwendet.
Der oder die Diebe kamen tagsüber. Keller- und Fahradkellertür sind zwar nicht abgeschlossen, trotzdem musste er die Haustür überwinden, was nicht so leicht ist. „Bevor der Türöffner betätigt wird, schaut jeder im Haus erst aus dem Fenster, wenn er die Person nicht kennt“, erklärt Thorsten Jokiel. „Vormittags war das Fahrrad definitiv noch da. Als ich am Nachmittag gegen 15.30 Uhr in den Keller kam, war es verschwunden“, erinnert er sich. Besonders dreist: Der Dieb war vermutlich ein zweites Mal da. „Als Herr Jokiel am nächsten Tag nochmal in den Keller kam, bemerkte er zufällig, dass das Fahrrad meines Sohnes auch nicht mehr da war“, ergänzt Nachbarin Alexandra Weiß.
Besonders ärgerlich für Jokiel: Das Fahrrad war nagelneu. „Ich hatte es erst einen Tag vorher für 699 Euro gekauft.“ Das Fahrrad von Alexandra Weiß‘ Sohn war dagegen schon acht Jahre alt.
„Zur Zeit gibt es leider einen deutlichen Anstieg an Fahrraddiebstählen in ganz Dortmund“, erklärt Polizeikommissarin Amanda Kolbe, Pressesprecherin der Polizei Dortmund. „In Asseln und Umgebung waren es in den letzten Wochen 116 Diebstähle. Zum Vergleich: 2012 waren es 30, 2013 37.“ Die Fahrräder seien dabei fast immer abgeschlossen. Häufig werden Garagen oder Keller aufgebrochen. „Die Kollegen im Streifendienst achten verstärkt auf verdächtige Personen“, so Amanda Kolbe. „Oft sind es einzelne Personen, die für viele Diebstähle verantwortlich sind, häufig, um etwa ihren Drogenkonsum zu finanzieren.“ In Eving sei vor kurzem ein Dieb festgenommen worden, der mindestens sieben Fahrraddiebstähle begangen habe. „Wir haben danach deutlich gespürt, wie die Zahlen zurückgingen.“
Da allgemein höherwertige Fahrräder wie E-Bikes und Pedelecs gekauft werden, werden diese meist besser gesichert, wodurch es weniger Diebstähle gibt, so die Polizei. Auch illegale „Schrottsammler“ haben oft Fahrräder, die als entwendet gemeldet sind. Da die Zahl der „Schrottsammler“ zurück gegangen ist, kommt auch dies seltener vor.
Große Hoffnung, die Räder noch mal wiederzusehen, gibt es nicht. „Die Polizei war sehr skeptisch“, so Alexandra Weiß. Und Thorsten Jokiel ergänzt: „Die Polizei sagte, dass die Ermittlungen vermutlich bald eingestellt werden.“
Eine Auswirkung werden die Diebstähle der Fahrräder auf jeden Fall haben: „Der Keller wird ab jetzt besser gesichert. Wir werden die Kellertür abschließen und auch ein neues Schloss an der Tür zum Fahrradkeller anbringen lassen“, erklärt Jokiel.
Amanda Kolbe rät den Bürgern außerdem, zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Verdächtiges zu achten. „Im Zweifelsfall sollen sie auch beim Bauchgefühl die 110 wählen und die Personen weiter beobachten, um den Polizisten sagen zu können, wo sie diese suchen müssen“, rät sie. Generell sollten Garagen und Keller immer abgeschlossen sein. Vernünftige Türen seien auch ratsam. Das Fahrrad selbst sollte immer mit einem guten Schloss gesichert und an etwas festgekettet sein, etwa einem Rohr oder einem Laternenpfahl. Auch mehrere Fahrräder aneinander zu ketten, sei effektiv, möglichst an einem belebten Ort.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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