Hilfe für Familien feiert Einweihung: Beratungsstelle ist am Asselner Hellweg 103 angekommen
„Kurze Wege, enge Vernetzung“: So bringt es Friedhelm Sohn, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, am Tag der offenen Tür in der Beratungsstelle Brackel am Asselner Hellweg 103 auf den Punkt. Auch Alfred Hennekemper, Geschäftsbereichsleiter des Psychologischen Beratungsdienstes des Jugendamtes der Stadt Dortmund, heißt das Team in den neuen Räumen willkommen.
Obwohl die neue Beratungsstelle für Kinder Jugendliche und Eltern über eine geringere Gesamtfläche verfügen, ist es dem Team trotzdem möglich, mehr daraus zu machen. „Da wir jetzt mehrere Räume zur Verfügung haben, können wir auch Angebote parallel laufen lassen. Früher war das in der ehemaligen Josefschule nicht möglich, da wir nur einen Raum hatten“, freut sich Leiterin Ines Stölting. Mit den neuen, helleren Räumen kommen auch neue Angebote. Eines von ihnen heißt „Federleicht, oder?“. Es ist für Kinder gedacht, die sich vom Leistungsdruck entspannen sollen. Auch die Besucher der neuen Beratungsstelle sind von den Räumen begeistert, wie Ines Stölting berichtet. „Hier ist es heller und wir liegen zentral.“
Fünf Mitarbeiter gehören zum Kernteam. Neben Ines Stölting sind das die Diplom-Sozialarbeiterinnen Judith Struve und Barbara Wengrzik, Motopädin Dagmar Tuschy und Sekretärin Barbara Gensert. Sie sowie freiberufliche Fachkräfte stehen den Familien mit Rat und Tat zur Seite.
Einer der größten Bereiche der Beratungsstelle ist die Diagnostik. Es gibt viele Anfragen von Eltern, die den Entwicklungsstand ihrer Kinder testen lassen wollen. Auch Kinderärzte und Schulen empfehlen das Angebot, so Ines Stölting.
Während zum Start der Beratungsstelle in Brackel vor 26 Jahren die meisten Kinder in der Altersgruppe der Zehn- bis 15-Jährigen lag, sind in den letzten Jahren mehr Sechs- bis Neunjährige angemeldet worden. Auch Kindergartenkindern sind häufiger vertreten. Einer der Gründe ist eine höhere Sensibilität von Eltern und Erziehern, wodurch Auffälligkeiten eher wahrgenommen werden. Des Weiteren sind die psychischen Belastungen der Kinder durch immer frühere Leistungserwartungen höher geworden. Generell haben die Anforderungen an Kinder und Jugendliche zugenommen, wie Ines Stölting erklärt. „Der Alltag der Kinder und Jugendlichen ist anders als vor wenigen Jahrzehnten. Sie sind heutzutage länger in Kita und Schule“, beschreibt sie den Wandel. „Die Kinder sind seltener Zuhause“, meint auch Friedhelm Sohn.
Die Mitarbeiter der Beratungsstelle versuchen Kindern und Eltern bei der Bewältigung der Schwierigkeiten zu helfen. Einen großen Teil der Arbeit macht die Familienberatung und Familientherapie sowie Einzel- und Gruppenförderungen für Kinder mit Lese-, Rechtschreibstörungen oder Dyskalkulie bei (drohender) seelischer Behinderung aus.
Die Zusammenarbeit mit den Institutionen in der Stadt ist im Laufe der Jahrzehnte gewachsen, wodurch stabile Netzwerke im Stadtbezirk zwischen Beratungsstelle, Kindergärten, Schulen, Kinderärzten und weiteren Institutionen entstanden sind.
Generell ist es „salonfähiger“ geworden, die Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch zu nehmen, so Ines Stölting. „Die Hemmschwelle ist gesunken. Dadurch wir manches früher erkannt. In einigen Fällen reagieren Eltern aber auch zu sensibel.“ Die Angebote der Beratungsstelle sind übrigens kostenlos. Auch wird niemand gezwungen, dort Hilfe zu suchen. „Außerdem sind wir an die Schweigepflicht gebunden“, versichert die Leiterin.
Infos gibt es in der Beratungsstelle, Tel. 0231/27554. Montags von 13 bis 14 Uhr wird eine offene Sprechstunde angeboten.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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