Bezirksvertretung lud zur Besichtigung des „Flüchtlingsdorfs Haferfeldstraße“

Die Bezirksvertretung Brackel lud mit Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka (l.) und Kerstin Edler von der AWO (r.) zur Besichtigung des „Flüchtlingsdorfes Haferfeldstraße“ ein. | Foto: Schmitz
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  • Die Bezirksvertretung Brackel lud mit Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka (l.) und Kerstin Edler von der AWO (r.) zur Besichtigung des „Flüchtlingsdorfes Haferfeldstraße“ ein.
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Die ersten Flüchtlinge haben die neue Einrichtung mit Namen „Flüchtlingsdorf Haferfeldstraße“ auf dem Gelände der Geschwister-Scholl-Gesamtschule (GSG) in Brackel in diesen Tagen bezogen. 270 Flüchtlinge sollen bis Ende des Jahres untergebracht werden. Mehr als 150 Anwohner und Interessierte besuchten die Einrichtung auf Einladung der Bezirksvertretung Brackel.

Im Laufe des Tages wurden auch alle 1.400 Schüler der GSG durch die Einrichtung geführt - für alle Beteiligten eine Mammutaufgabe. Die Kinder der beiden benachbarten Reichshof- und der Erich-Kästern-Grundschule hatten zudem kleine Willkommensherzen gebastelt, die auf den Betten liegen und die Flüchtlinge in allen Sprachen dieser Welt „Willkommen“ heißen werden.

In den ersten Wochen kümmert sich ein Caterer um die Versorgung. Ab Oktober kochen die Bewohner selbst. „Wir wollen soviel normales Leben wir möglich garantieren. Und wenn man selbst einkaufen, kochen und sich so komplett versorgen muss, hat der Tag schon eine gute Struktur“, sagt Kerstin Edler, Leiterin der Einrichtung, die auch das Flüchtlingsdorf in Wickede leitet. Dieses Prinzip realisiert die AWO als Trägerin auch im benachbarten Flüchtlingsdorf Wickede. Beide Einrichtungen werden in enger Zusammenarbeit betrieben. Der „Hausherr vor Ort“ wird aber Hakkan Arslan sein, der das „Gesicht“ dieser Einrichtung werden wird. Wie Arslan sind auch die anderen Mitarbeiter der AWO so ausgewählt worden, dass sie möglichst viele Sprachen sprechen und somit Kommunikationsprobleme eher selten auftreten werden.
Die Besucher zeigten großes Interesse und es gab viele Fragen. Am Rande entstanden Diskussionen um Hilfe und Spenden, da dies den Menschen sehr wichtig war.

Helfer brauchen ein Führungszeugnis

Helfer benötigen übrigens ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Dies führte in einer Besuchergruppe zu einer hitzigen Diskussion, weil eine Bürgerin nicht einsehen wollte, dass sie ein Führungszeugnis braucht, um in die Einrichtung zu kommen, die Flüchtlinge aber „so einfach“ herausgelassen werden. Diese seien ja gar nicht überprüft. Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka erklärte dazu: „Natürlich gibt es auch unter den Flüchtlingen solche und solche, das sind einfach Menschen wie du und ich. Wir sind auch nicht ‚überprüft‘ und wenn ab morgen nur diejenigen in Brackel über den Hellweg gehen dürfen, die über ein polizeiliches Führungszeugnis verfügen, wird es da ganz schön einsam“. Hintergrund für das Führungszeugnis seien die Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung.

Am Mittwoch, 30., treffen sich um 19 Uhr alle Interessierten im PZ der GSG, Haferfeldstraße 3-5. Dort wird die Struktur der ehrenamtlichen Hilfe erläutert. Für Brackel hat die AWO eigens eine hauptamtliche Ehrenamtskoodinatorin eingestellt, die an diesem Abend vorgestellt wird. Ihre Aufgabe wird darin bestehen, die vielen Hilfsangebote zu kanalisieren. Es wird auch erläutert, warum die Helfer ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis brauchen und wie man das einfach und kostenlos erhalten kann.

Die Bezirksvertretung Brackel lud mit Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka (l.) und Kerstin Edler von der AWO (r.) zur Besichtigung des „Flüchtlingsdorfes Haferfeldstraße“ ein. | Foto: Schmitz
Hakkan Arslan von der AWO ist der „Hausherr“ in der Brackeler Einrichtung. | Foto: Czierpka
Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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