"Versprechen waren nur heiße Luft" - Bürgerinitiative Gemeinsam für Brackel betrachtet Zusagen von Tedi als Makulatur
![Aktivitäten schon weit vor 6 Uhr morgens beobachtete die BI „Gemeinsam für Brackel“ jüngst auch bei zwei Stichproben-Besuchen am Tedi-Gelände. | Foto: Günther Schmitz](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/07/29/6/1728546_L.jpg?1541166528)
- Aktivitäten schon weit vor 6 Uhr morgens beobachtete die BI „Gemeinsam für Brackel“ jüngst auch bei zwei Stichproben-Besuchen am Tedi-Gelände.
- Foto: Günther Schmitz
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Die Zwischenbilanz der Bürgerinitiative (BI) „Gemeinsam für Brackel“ fällt mehr als nüchtern aus. Fast alle der Zusagen, die Tedi-Geschäftsführer Harald Evers im gemeinsamen Gespräch getroffen habe, seien bisher Makulatur geblieben, urteilt BI-Sprecher Wilhelm Auffahrt, „alle Versprechen von Tedi nur heiße Luft“ gewesen.
Nun schon seit Jahren seit dem innerörtlichen Umzug der Europazentrale des Ein-Euro-Discounters engagiert sich die Bürgerinitiative gegen Verkehrs-, Lärm- und Schadstoffbelastungen in Brackel, die vor allem den großen Logistik-Betrieben am Brackeler und Asselner Hellweg zugeschrieben werden.
Hier die wichtigsten Kritikpunkte der Bürgerinitiative nach zwei Stichproben vor Ort am 18. und 22. Juli:
- Tedi halte sich nicht an das Versprechen, keinen Nachtbetrieb vor Fertigstellung der Lärmschutzwand zuzulassen. „Schon weit vor 6 Uhr waren auf dem Parkplatz bereits über 40 Pkw, alle Tore offen und die Mitarbeiter betraten weit vor 6 Uhr das Gelände“, kritisiert die BI.
- Mehrfach seien Container an der Tedi-Nordseite angedockt worden, obwohl Tedi versprochen habe, diese Seite der neuen Speditionshalle nicht zu nutzen, solange die Lärmschutzwände nicht erreichtet seien.
- Gründonnerstag sollte die Tedi-eigene Lärmschutzwand laut Evers‘ Aussage stehen. Doch auch heute, fast drei Monate später, sei sie immer noch nicht fertig. Wilhelm Auffahrt: „Aktuell wird gar nicht mehr daran gebaut.“
- Die von Tedi realisierte „Billigversion“ der Ausfahrt, die eigentlich verhindern sollte, dass Lkw in Richtung Brackel abbiegen, erfüllt laut BI ihren Zweck nicht. „Allein am 22. Juli verließen mindestens 19 Lkw Tedi durch Überfahren der viel zu niedrigen Betonsockel in Richtung Brackel“, berichtet Auffahrt.
- Nur an den Wochenenden sei die Toranlage wie versprochen tatsächlich geschlossen.
- Schon „nach Ostern“ sollte eigentlich in einem weiteren gemeinsamen Gespräch der Sachstand kritisch überprüft werden. Dieses solle jetzt erst am 9. August, dreieinhalb Monate später und auf Intervention der BI hin, stattfinden, moniert Auffahrt.
Zudem seien diverse Auflagen der Baugenehmigung immer noch nicht erfüllt worden, ergänzte der BI-Sprecher. Auffahrt nennt beispielsweise den fehlenden lärmabsorbierenden Belag der Tedi-eigenen Lärmschutzwand auf der Nordseite (der teilweise gepflanzte Efeu brauche noch Jahre), die Nutzung veralteter Lkw durch Tedi, den fehlenden wasserdurchlässigen Belag auf den Parkplätzen (dies führe zur Überlastung der Kanalisation bei Starkregen) und die in erheblichen Teilen nicht vollzogene Abgrabung auf der Tedi-Südseite, die die Anwohner zumindest teilweise vor Lärm schützen sollte.
Bleibt abzuwarten, was die Tedi-Chefetage dazu sagt. Am Montag, 1. August, ist die örtliche Presse zum Betriebsrundgang mit Harald Evers, Leiter der Unternehmensentwicklung, auf dem Tedi-Areal eingeladen...
![Aktivitäten schon weit vor 6 Uhr morgens beobachtete die BI „Gemeinsam für Brackel“ jüngst auch bei zwei Stichproben-Besuchen am Tedi-Gelände. | Foto: Günther Schmitz](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/07/29/6/1728546_L.jpg?1541166528)
![Wilhelm Auffahrt, Sprecher der Bürgerinitiative "Gemeinsam für Brackel".](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/07/29/9/1728549_L.jpg?1560073452)
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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