T€Di und REWE die blau-gelben und rot-weißen Riesen am Hellweg.
Die unendliche Weihnachtsgeschichte vom unerfüllten Lärmschutz?
Es ist nun mehr als 2 Jahre her, dass sich T€Di mitten im Brackeler Wohngebiet einnisten durfte. Seit dem Tag haben die Anwohner auf der Süd- und Nordseite der Europazentrale des Billiganbieters so einiges mitgemacht.
Ständige Baumaßnahmen, bei denen erheblich abgerissen, erweitert und umgebaut wurde, ließen den Betroffenen ebenso keine Ruhe, wie der Betrieb der Anlage Selbst.
Seit mehr als anderthalb Jahren erlaubt sich T€Di mit ausdrücklicher Genehmigung der Stadt Dortmund, die Anlage auch im Betrieb zu halten, obwohl eine wesentliche Vorraussetzung dafür immer noch nicht erfüllt ist.
Unbedingte Vorraussetzung für einen Betrieb der Anlage war die Errichtung einer T€Di- eigenen und einer städtischen Lärmschutzwand. Zum Schutz der Anwohner vor Lärm durch den blauen Riesen.
Nachdem nun endlich, mit anderthalb Jahren Verspätung, die T€Di eigene Wand fast vollständig errichtet wurde, ist die städtische Wand von 8m Höhe immer noch im Bau und schützt somit auch zu Weihnachten 2011 niemand vor dem Lärm der LKW und den Rangierbewegungen der Container etc.
Die Geschichte der Errichtung dieser Lärmschutzwände ist gleichzeitig auch eine Geschichte von gebrochenen Versprechungen. Alles hätte längst fertig sein sollen und müssen. Ein hübsches Sortiment von tollen Erklärungen musste bisher herhalten, um die andauernden Verzögerungen auf Kosten der Anwohner, zu begründen. T€Di und REWE als Lärmverursacher, die Stadt Dortmund und das Umweltamt Hagen als genehmigende und Bauaufsicht führende Behörden, hatten und haben es offenbar wenig eilig, die Auflagen zum Schutz der Bürger vollständig durch- oder umzusetzen.
So betreibt z.B. REWE bis zum heutigen Tage den LKW-Parkplatz auch am Tage ,obwohl auch dafür als Voraussetzung eine Fertigstellung der Städtischen Lärmschutzwand erforderlich gewesen wäre. Seit den ersten Beschwerden im Dezember 2010 dauert dieser Zustand nun auch schon wieder mehr als ein Jahr an, ohne das das Umweltamt Hagen endgültig eingeschritten wäre. Nur Nachts ist der Parkplatz mittlerweile tatsächlich gesperrt.
Aber auch auf der Südseite von T€Di ist Lärmschutz bisher ein Fremdwort geblieben. Die Gutachten kamen nicht zu dem Ergebnis, das hier ein Lärmschutz erforderlich wäre. Dabei wurden eine ganze Reihe von Lärmquellen im Gutachten, nennen wir es mal so, "übersehen". So war dann das Ergebnis auch aufs Komma genau grenzwertig ausgefallen, weil z.B. das reine Wohngebiet an der Westfälischen Straße, einfach mal von der Stadt Dortmund nicht als solches mit der höchsten Schutzwürdigkeit, die dafür eigentlich gesetzlich vorgesehen ist, eingestuft wurde. Natürlich auch hier wieder leider unter Billigung des Umweltamtes Hagen.
Die Anwohner auf dieser Seite liefen und laufen ebenfalls Sturm dagegen, redeten mit der Geschäftsleitung und beschwerten sich bei den Ämtern. Alles jedoch ohne jegliche ernsthafte Bereitschaft, diesen für die Nachbarn sehr störenden Zustand, endlich durch den Bau eines Lärmschutzes zu beenden.
Was blieb den Anwohnern im Ergebnis anderes übrig, als zu Klagen. Stellvertretend für die anderen Nachbarn klagt jetzt ein Anwohner beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Auf das Ergebnis sind alle sehr gespannt.
Von Anfang an hat die Bürgerinitiative - Gemeinsam für Brackel ( und sein Vorläufer) gegen diese Ansiedlung im Wohngebiet gekämpft und die betroffenen Anwohner tatkräftig unterstützt. Leider tat auch die SPD - Grün geführte Bezirksvertretung alles, um die Ansiedlung von T€Di mitten im Wohngebiet zu ermöglichen.
Unter Anderem aus diesem Grund, war die Ansiedlung leider nicht zu verhindern. Deshalb hat sich die Bürgerinitiative danach ständig um Verbesserungen und um die Einhaltung von Auflagen der Baugenehmigung gekümmert. In vielen Gesprächen und Verhandlungen mit allen Beteiligten konnten einige positive Dinge für die Bürger erreicht werden. Aber nichts kam freiwillig, alles nur auf Druck.
Und wie das Beispiel des Lärmschutzes zeigt, bleibt auch jetzt, 2 Jahre später, immer noch viel zu viel zu tun. Eine ganze Liste von Unerledigtem und Versprochenem wartet noch auf die Abarbeitung. Die Ersatzpflanzungen für die abgeholzten großen Bäume auf der Südseite sind genauso wenig erledigt, wie die Umgestaltung des Einfahrtbereiches von T€Di in einer Weise, die wirkungsvoll ein Abbiegen der LKW Richtung Ortskern Brackel verhindert. Nichtmal diese Entlastung der Brackeler scheint man ihnen zu gönnen.
Diese Liste ist noch erheblich länger, als hier darstellbar. Eines wurde dabei aber im Rahmen des ganzen Verfahrens klar. Nicht der betroffene Bürger stand dabei im Mittelpunkt, sondern nur die beteiligten Firmen. Der mutige Bürger, der bereit war, sich gegen unzumutbare Belästigungen zu wehren, war nur lästig und ein störendes Rädchen im Getriebe der Bürokratie.
Noch mehr geplante Industrie- und Gewerbegebiete am Buddenacker und im Süden von Asseln und Wickede erzwingen geradezu weiteren Widerstand. Warum bringt man die gewünschten Ansiedlungen z.B. nicht auf das Gelände der ehemaligen Westfalenhütte, wo ausreichend Flächen vorhanden sind ? Und was noch viel wichtiger ist, ohne die Störungen von Anwohnern, Autobahn nah, von Lärmschutz jetzt schon umschlossen und demnächst mit einer Raststätte für LKW.
Der mündige Bürger wird also ein ungeliebter "Störenfried" bleiben müssen.
Ein Versprechen der Bürgerinitiative - Gemeinsam für Brackel.
Gut auch, das bald neu gewählt werden darf !?
Autor:Wilhelm Auffahrt aus Dortmund-Ost |
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