SPD will Bahn auffordern: "S-Bahnhof Wickede grundreinigen"

„Ich wäre fast vom Hocker gekippt, als ich diese Antwort von der Bahn hörte: ,Wir reinigen nur, wenn es Beschwerden gibt.‘, kann Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka (SPD) hinsichtlich dieser Reaktion in Sachen Sauberkeit am S-Bahnhof Wickede nur noch mit dem Kopf schütteln. Die SPD werde zur nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) einen Antrag auf Grundreinigung plus wöchentlicher Sauberkeitskontrolle stellen, kündigt er an.

Czierpka als Wickeder SPD-Bezirksvertreter hatte die Berichterstattung im Ost-Anzeiger vom 29. März und im Lokalkompass aufgegriffen, in der Thorsten Ortlieb die private Müllsammelaktion seiner Nachbarsfamilie Nicola am Wickeder Bahngelände im Bereich Altwickeder Hellweg zur Nachahmung empfohlen hatte. Czierpka hakte deshalb bei der Deutschen Bahn nach.

Denn laut Czierpka könne es nicht sein, „dass es Anwohner sind, die diesen Schandfleck ständig zu reinigen versuchen. Ein solches bürgerschaftliches Engagement ist schön, wenn es dort greift wo durch reguläre Reinigungskolonnen kaum Sauberkeit geschaffen werden kann, etwa bei den vielfältigen jährlichen Aktionen an den Wegrändern und in den Wäldern“ findet Czierpka: „Aber an exponierten Stellen wie einer S-Bahn-Station muss ein Mindestmaß an Sauberkeit gewährleistet sein.“ Auch wenn öffentliche Flächen nicht jeden Tag aussehen könnten wie ein gepflegter Vorgarten, ergänzt der Lokalpolitiker.

Verärgert hat Czierpka vor allem, dass es in diesem Fall eben nicht um irgend eine beliebige Wiese im Stadtbezirk, sondern um den S-Bahn-Haltepunkt Wickede geht: „Eine Stelle, an der jeden Tag hunderte Menschen zur Schule, zur Arbeit abfahren und mit dem letzten Blick auf ihren Heimatort vor allem einen Eindruck mitnehmen: Dreckloch! Und nachmittags oder abends begrüßt sie genau dieser Anblick zu Hause: Das kann nicht sein!“, regt Czierpka sich auf.

SPD-Antrag zur nächsten Sitzung der BV Brackel

Der Bezirksbürgermeister kündigt an, dass seine SPD-Fraktion zur nächsten BV-Sitzung beantragen werde, dass der Haltepunkt grundgereinigt wird und ab sofort mindestens einmal in der Woche auf der Liste der Reinigungskolonne steht. Zerstörte und defekte Lampen sollten ersetzt und die Pflanzbereiche nach Möglichkeit wieder genutzt werden. „Und zwar nicht als übergroße Mülleimer!“, so Czierpka.

Eigentlich sei der S-Bahnhof keine hässliche Architektur, nur mache sie mit den immerwährenden Dreck- und Müllhaufen einen sehr verwahrlosten Eindruck“, sagt Czierpka: „Das soll sich ändern!“