Landeschwellen-Verlegung am Flughafen: Schutzgemeinschaft appelliert an Betroffene sich einzumischen
SGF: "Die Salamitaktik geht weiter"

Die SGF fürchtet, dass die Landeschwellen-Verlegung zu mehr Flugverkehr und damit zu mehr Belastungen für die Anwohner führt. | Foto: Schwalgin/SGF
  • Die SGF fürchtet, dass die Landeschwellen-Verlegung zu mehr Flugverkehr und damit zu mehr Belastungen für die Anwohner führt.
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Zu der vom Flughafen Dortmund geplanten Verlegung der östlichen Landebahnschwelle und der Einleitung eines Plangenehmigungsverfahrens durch die zuständige Bezirksregierung Münster hat sich die Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund-Kreis Unna (SGF) in einer Presseerklärung zu Wort gemeldet. Ihr Vorwurf: Dies sei eine durchsichtige Taktik des Flughafens hin zu mehr Flugverkehr.

SGF-Vorsitzender Mario Krüger und sein Stellvertreter Derick Meßling monieren, dass das Genehmigungsverfahren ohne Beteiligung der Anwohner durchgeführt werde. Nur die Stadt Unna und die Träger öffentlicher Belange sind am Verfahren beteiligt. Die SGF war insoweit beteiligt, als dass sie dem Bund für Umwelt und Naturschutz NRW (BUND) diverse Hinweise zum Planverfahren gemacht hat.

Das durch Münster eröffnete Plangenehmigungsverfahren zielt darauf, die östliche Landeschwelle in Wickede und damit den Aufsetzpunkt um 300 Meter in Richtung Unna zu verlegen. Die verfügbare Landestrecke aus Richtung Osten wird damit auf 2000 Meter verlängert. "In der Folge wird der Landeanflug über Unna circa 15 Meter niedriger und für die Anwohner belastender stattfinden", so die SGF.

Die Fluglärm- und Ausbaugegner von der SGF - und andere Mitstreiter - fordern stattdessen ein Planfeststellungsverfahren: "Das hätte eine breite Beteiligung und maximale Transparenz ermöglicht", so Krüger und Meßling. So stellt sich die SGF die Fragen: "Hat die Bezirksregierung keinen Mut zu einer öffentlichen Auseinandersetzung? Und warum soll die Schwelle verlegt werden?"

Laut Flughafen-Antrag wird ausgeführt, dass bei „nicht trockener Piste“ ein Sicherheitszuschlag von 15 % zur Landestreckenlänge gemacht werden muss, damit keine Nutzlasteinschränkungen vorgenommen werden müssen. Mit einer längeren Landestrecke soll dies bei Landungen aus Richtung Osten umgangen werden. Die SGF erläutert dazu, dass eine Verlängerung der Landebahn für Landungen aus Richtung Westen über Dortmund wegen baulicher Hindernisse, einer Stromtrasse, nicht möglich sei.

Die SGF erinnert daran, dass schon in einem Zeitungsinterview von Oktober 2016 der damalige Flughafenchef Udo Mager angedeutet habe, dass dank der Anti-Skid-Oberfläche der Landebahn die Witterung keine Rolle für die nutzbare Länge der Landebahn spielen dürfte. "Auch der Hersteller des Oberflächenbelags wirbt damit, dass nach der EU OPS1 bei Verwendung seines Materials der 15%ige Zuschlag zur Landestrecke für eine nicht trockene Piste entfallen kann. In seiner Liste von Flughäfen, die über eine solche Ausstattung verfügen, ist auch Dortmund enthalten."

SGF sieht "ein taktisch durchsichtiges Manöver"

Somit gebe es nach Einschätzung der SGF für das Verfahren damit nur eine Erklärung: "Die Landebahnverlängerung muss als ein Vorgriff auf zukünftige Verkehre mit größerem Landestreckenbedarf gesehen werden, die dann weit größere Belastungen für alle Anwohner des Dortmunder Flughafens bringen werden. Die ganze Aktion ist also ein taktisch durchsichtiges Manöver. Die Salamitaktik geht weiter."

Die beiden SGV-Vorsitzenden appellieren deshalb: "Auch, wenn die Betroffenen formal nicht am Plangenehmigungsverfahren beteiligt werden, sollten sie eine Änderung des Verfahrens fordern und ihre Bedenken äußern." - Die Anschrift der Luftfahrtbehörde der Bezirksregierung Münster ist: Domplatz 1-3 in 48143 Münster.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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