Seattle/USA: Linke 15-Now-Kampagne setzt 15 Dollar Mindestlohn durch - "Historischer Sieg der Niedriglöhner und der Arbeiterbewegung"

Am letzten Freitag feierten die Aktiven von "15 Now" ihren historischen Sieg für einen Mindestlohn von 15 Dollar in Seattle. | Foto: https://15now.org/
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  • Am letzten Freitag feierten die Aktiven von "15 Now" ihren historischen Sieg für einen Mindestlohn von 15 Dollar in Seattle.
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Während die Herrschenden in Deutschland noch rumeiern, ob man einen flächendeckenden € 8,50 Mindestlohn ohne Ausnahmen beschließen soll, hat die linke US-Basisbewegung 15-Now mit Unterstützung der erst im November 2013 in den Stadtrat von Seattle gewählten sozialistischen Stadtverortneten Kshama Sawant einen stadtweiten Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde durchgesetzt. Die 15 Dollar-Forderung war das Hauptthema von Sawants Wahlkampagne bei der sie mit über 90.000 Stimmen für die "Socialist Alternative" den Kandidaten von der Demokratischen Partei in direkter Wahl schlug.

Diese 15 Dollar liegen mehr als doppelt so hoch wie der landesweit geltenden US-Mindestlohn von € 7,25. Präsident Obama hatte neulich lediglich eine Erhöhung auf 10,10 Dollar vorgeschlagen.

Alle schauen nach Seattle

Hintergrund dieses hohen Mindestlohnes sind die deutlichen Preissteigerungen in Seattle und anderen vergleichbaren Großstädter der USA, in denen nun auch mit vergleichbaren Kampagnen gerechnet wird. "In den USA wächst die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die zunehmend ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen.", meldet die Internetausgabe der Wochenzeitung Die Welt.

"Auf dem traditionellen "Left Forum" in New York am vergangenen Wochenende trat Kshama Sawant von der "Socialist Alternative" neben Harry Belafonte und Angela Davis auf, beides Ikonen der US-Linken. Von vielen wird ihre Wahl als Bruch im Zwei-Parteien-System verstanden, auch die Mindestlohnkampagne weitet sich aktuell auf viele weitere Städte aus.", berichtet die linke Tageszeitung junge Welt aus Berlin.

Man geht davon aus, dass über 120.000 Menschen von dem neuen Mindestlohn profitieren werden. Zehntausende werden aus der Armut gerissen, obwohl sie heute schon arbeiten. Neben diesen Menschen profitiert aber auch die Stadt Seattle, da sie weniger Geld für soziale Transferleistungen wie zum Beipiel Lebensmittelmarken ausgeben muss.

Dem Wirtschafts-Establishment die Zähne zeigen

"Dieses Gesetz wird nicht nur viele, viele Arbeiter aus der Armut befreien, es zeigt dem Wirtschafts-Establishment auch ganz klar, dass sich die Spielregeln ändern und die arbeitende Bevölkerung müde ist, dem einen Prozent der Bevölkerung dabei zuzusehen, wie es reicher wird, während der Rest von uns ärmer wird", zitiert die Wochenzeitung Die Welt den US-Gewerkschaftsdachverband American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations (AFL-CIO).

"Es ist heute ein historischer Tag für die Niedriglöhner, für die Arbeiterbewegung sowie für jeden der überzeugt ist, dass niemand der arbeitet in Armut leben soll.", analysiert die linke Stadträtin Kshama Sawant die wahrlich historische Entscheidung.

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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