BISuF, Schutzgemeinschaft Fluglärm, VCD, BUND und Brackeler Grüne bejubeln möglichen Ausbaustopp für L663n und Flughafen
Schwarz-grüne Vereinbarung begrüßt
Noch ist die OB-Stichwahl nicht gelaufen. Doch speziell hinsichtlich der umstrittenen Verkehrs- und Wohnbau-Projekte im Dortmunder Osten haben die Bürgerinitiative BISuF, die Schutzgemeinschaft Fluglärm (SGF), Naturschutz- und Verkehrsverbände wie BUND und VCD sowie der Brackeler Ortsverband der Grünen überaus positiv auf die schwarz-grüne Vereinbarung, verbunden mit einer Wahlempfehlung pro Dr. Andreas Hollstein (CDU), reagiert.
Dabei passt es ins Bild, dass OB-Kandidat Dr. Hollstein - direkt im Vorfeld der gemeinsamen Pressekonferenz von Grünen und CDU zur Zusammenarbeit im Rat und zum Wahlaufruf der Grünen für den Unions-Mann aus Altena - noch die Bürgerinitiative Schützt unseren Freiraum (BISuF) vor Ort am Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz besucht hatte, um die Botschaft selbst zu überbringen.
"Hoch erfreut" zeigte sich jedenfalls die BISuF über den von Grünen und CDU vereinbarten Planungsstopp für den Weiterbau der Brackeler Straße (L663n/OWIIIa) über Asseln hinaus nach Unna und Kamen. Damit sei die Umwidmung der vom Rat beschlossenen zwei Planstellen für den Radverkehr verbunden, teilte BISuF-Sprecher Norbert Roggenbach dazu mit: "Die Planung der Nordspange, die aus der Sicht der BI zusätzlichen Schwerlastverkehr anziehen würde, soll im Rahmen einer gesamträumlichen Verkehrsuntersuchung neu bewertet werden." Gleiches gelte für die Planung der Wohnbaufläche Wickede-West, die von der BI und den Naturschutzverbänden äußerst kritisch gesehen wird.
"Grundlegende Ziele der Brackeler Grünen"
"Dieses sind grundlegende Ziele von uns Brackeler Grünen, die besonders bei der Kommunalwahl wieder in den Fokus gestellt wurden", konstatiert Beate Preckwinkel, Sprecherin des Ortsverbandes Brackel von Bündnis 90/Die Grünen, die von den Mitgliedern der Grünen im Stadtbezirk begrüßten Vereinbarungen. Diese würden bei Dr. Hollsteins Wahl zum künftigen OB für den Stadtbezirk Brackel weitreichende Bedeutung haben.
Preckwinkel listet auf: "Der Ausbau der L663n (OWIIIa) wird ... planerisch ruhend gestellt. Die dafür vorgesehenen Planer*innen-Stellen sollen zugunsten des Bereichs Radmobilität umgewidmet werden. Für den Dortmunder Flughafen wird der OB keinen weiteren Ausbau verfolgen." Gefördert werde zudem der Radverkehr; besonders solle eine Eröffnung des gesamten Radschnellweges RS1 auf Dortmunder Gebiet bis 2025 erfolgen, ergänzt die Grünen-Ortsverbandssprecherin. Gleichzeitig seien zudem in Sachen öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) Anpassungen im Taktausbau wie in der Ausgestaltung in der Umlandverbindung und im innerstädtischen Verkehr so vorzunehmen, dass eine deutlich verbesserte Inanspruchnahme des ÖPNV erreicht wird.
"Daher sprechen auch wir unseren Brackeler Wähler*innen eine Wahlempfehlung für die OB-Stichwahl am 27.9.20 zugunsten von Herrn Dr. Hollstein aus", schließt Preckwinkel.
Verkehrsclub findet: "Verkehrswende in Sicht"
Eine Verkehrswende sei in Sicht, zeigte sich auch der Kreisverband des Verkehrsclub Deutschland (VCD) "positiv überrascht" und nennt u.a. den Verzicht auf die OWIIIa-Verlängerung und den Flughafen-Ausbaustopp. "Mit großer Freude" reagierte auch der BUND Dortmund u.a. auf diese für den Dortmunder Osten relevanten Punkte der schwarz-grünen Übereinkunft.
Auch die Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund – Kreis Unna (SGF) meldete sich noch zu Wort und begrüßte ausdrücklich die zwischen Grünen und CDU getroffene Vereinbarung anlässlich der anstehenden OB-Stichwahl in Dortmund. SGF-Vorsitzender Mario Krüger freute sich: "Beide Parteien haben betont, dass kein weiterer Ausbau des Dortmunder Flughafens mehr erfolgen soll. Die Subventionierung des operativen Flughafen-Geschäftes soll bis 2023 beendet werden. Und beide Parteien haben sich darauf verständigt, dass eine Planungskonzeption für eine Nachfolgenutzung des Flughafengeländes entwickelt werden soll. Das sind erfreuliche Nachrichten für die lärmgeplagten Anwohner in den betroffenen Dortmunder Stadtbezirken bzw. in Unna."
Bemerkenswert ist laut Krüger, dass diese Vereinbarungen auch bei einer Nichtwahl des CDU-OB-Kandidaten Hollstein umgesetzt werden solle. "Jetzt gilt es, den Ankündigungen Taten folgen zu lassen. Die SGF wird diesen Prozess konstruktiv begleiten.“
RADTOUR-INFO
Die BISuF lädt für Sonntag, 27.9., weiterhin zu einer rund dreistündigen interkommunalen Radtour von Dortmund nach Unna und Kamen gegen den möglichen Weiterbau der L663n ein.
Treffpunkt der Protestradler ist um 11 Uhr am S-Bahnhof "Unna-Massen".
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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