Sanierung, Einmietung oder Neubau? // SPD stößt Überlegungen zur Zukunft der Bezirksverwaltungsstelle Brackel an
Der Keller ist feucht, der Brandschutz nicht auf aktuellem Stand, die Fassade weist Risse auf und der Putz blättert. Der Sanierungsbedarf fürs Brackeler Amthaus ist offensichtlich.
Die SPD hat deshalb jetzt beim Ortstermin am Brackeler Hellweg 170 gegenüber den Vertretern der Ämter Bürgerdienste, Liegenschaften und Immobilienwirtschaft grundlegende Überlegungen zur Zukunft der Bezirksverwaltungsstelle Brackel angestoßen.
Das Amtshaus Brackel, ein Bau aus der Kaiserzeit
Das Amtshaus Brackel – ein Bau aus der Kaiserzeit, 1898 von der damaligen Amtsversammlung so beschlossen – dient der Verwaltung noch heute: als Bezirksverwaltungsstelle Brackel. Doch der Bau ist in die Jahre gekommen, nicht nur die Fassade weist Risse auf, die Farbe blättert ...
Der neue Nadelfilzboden und der neue Anstrich, den im Juni 2013 das Großraumbüro der Bürgerdienste, in dem die publikumsstarken Bereiche des Einwohnermeldewesens und der Kraftfahrzeug-Angelegenheiten untergebracht sind, erhalten hat, dürften ein Klacks gewesen sein gegenüber den noch anstehenden dringenden Sanierungsmaßnahmen.
Vor allem die Trockenlegung des Kellers, speziell an der Vorderfront, und die Brandschutzsanierung des Gebäudes stehen als Sofortmaßnahmen an; einiges ist schon abgearbeitet. Der Zugang für Rollstuhlfahrer muss verbessert werden. In der gesamtstädtischen Prioritätenliste der Hochbaumaßnahmen 2014 und folgende wird allein für die Beseitigung der Feuchtigkeitsschäden im Keller ein Betrag von 300 000 Euro angekündigt. Und selbst im Keller sind Büros untergebracht!
Andernorts, in Mengede (3,2 Mio. €) und Lütgendortmund (1,8 Mio. €), wurden bzw. werden Millionenbeträge in die Hand genommen für die Sanierung der dortigen Verwaltungsstellen. Diese alten Amtshäuser stehen allerdings – anders als das in Brackel – unter Denkmalschutz.
Grund genug für die SPD-Fraktion im Ratsausschuss für Bürgerdienste mit Sprecher Dirk Goosmann, jetzt vor Ort am Brackeler Hellweg 170 auch grundlegende Überlegungen zur Zukunft der nicht barrierefreien und auch nicht wirklich zentral im Ort liegenden Bezirksverwaltungsstelle Brackel anzustoßen. Mit Unterstützung von SPD-Fraktionsgeschäftsführer Christian Uhr und Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka sowie im Beisein des Hausherrn, des Brackeler Bezirksverwaltungsstellenleiters Dietmar Kraushaar.
Verwaltung stellt drei mögliche Lösungen in Aussicht
Bürgerdienste-Chef Peter Spaenhoff, Rainer Peper vom Liegenschaftsamt sowie Jan Gotthold und Siegfried Flenner von der städtischen Immobilienwirtschaft konnten den Politikern hierbei drei Alternativen vorschlagen:
- als Variante 1 die Sanierung des Gebäudes im Bestand,
- als Variante 2 die Aufgabe des Standorts und die Neu-Einmietung der Bezirksverwaltungsstelle Brackel andernorts in Brackel und
- als Variante 3 ebenfalls die Aufgabe des Standorts und einen Neubau.
Ein fertiges Szenario mit konkreten Zahlen, Planungen, Gutachten – etwa zum Gebäudewert – und Kostenschätzungen konnten die Experten der Verwaltung nicht vorlegen. „Wir stehen ganz am Anfang“, sagte SPD-Fraktionssprecher Christian Uhr dem Ost-Anzeiger: „Wir wollten grundlegende Überlegungen anstoßen.“
In diesem Sinne will die SPD für die übernächste Sitzung des Bürgerdienste-Ausschusses am 8. April einen entsprechenden Prüfauftrag an die Verwaltung ins Gremium einbringen. „Um die große Linie zu klären“, so Christian Uhr.
Czierpka: "Als Verwaltungsstelle ungeeignet"
„Ein wirklich schönes Gebäude, mit Freitreppe, Fliesenboden und toller Ostfassade. Ortsteilprägend“, findet zwar auch Bezirksbürgermeiser Czierpka: „Nur als Verwaltungsstelle mit Publikumsverkehr denkbar ungeeignet.“ Trotz der Mängelbeseitigung müsse man über andere Lösungen nachdenken.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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