Rote Nelken für Karl und Rosa - Lafontaine (LINKE) & Wimmer (CDU) bei 20. Rosa-Luxemburg-Konferenz - Frieden statt NATO

Nachdem im August 1900 der SPD-Gründer Wilhelm Liebknecht und später auch weitere Sozialdemokraten dort beerdigt wurden, erhielt der Friedhof in Friedrichsfelde im Volksmund den Beinamen "Sozialistenfriedhof". Auch Karl und Rosa wurden dort beigesetzt. | Foto: SpreeTom
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  • Nachdem im August 1900 der SPD-Gründer Wilhelm Liebknecht und später auch weitere Sozialdemokraten dort beerdigt wurden, erhielt der Friedhof in Friedrichsfelde im Volksmund den Beinamen "Sozialistenfriedhof". Auch Karl und Rosa wurden dort beigesetzt.
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Trotz Unwetter sind auch dieses Jahr wieder viele Tausend Berlinerinnen und Berliner in die Gedenkstätte der Sozialisten nach Berlin-Friedrichsfelde gekommen, um an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die 1919 von rechtgerichteten Freikorpssoldaten mit Zustimmung der SPD-Reichsregierung ermordet wurden, zu erinnern. Politikerinnen und Politiker der LINKEN, unter ihnen die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi, legten am Morgen in der Genkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde Kränze sowie rote Nelken nieder.

Auch Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine nahmen an der Ehrung in der 1951 offiziell eingeweihten Gedenkstätte der Sozialisten teil.

Lafontaine war bereits am Vorabend der Ehrung bei der schon traditionellen 20. Rosa-Luxemburg-Konferenz der linksgerichteten Tageszeitung junge Welt in der Berliner Urania dabei. Dort diskutierte er vor rund 2000 Besuchern unter anderem mit dem CDU-Politiker Willy Wimmer (ehemaliger Vizepräsident der OSZE) über die zwingende Notwendigkeit echter Friedenspolitik. Die Linke dürfe nur in eine Bundesregierung eintreten, wenn die Grundbedingung erfüllt sei, dass sich diese nicht an Interventionskriegen beteilige, erklärte Lafontaine auf der Konferenz. Es gebe vier Hartz4-Parteien und vier Kriegsparteien, da bedürfe es keiner fünften, so Lafontaine.

20. Rosa-Luxemburg-Konferenz

Gegen Mittag versammelten sich rund 10.000 Menschen aus unterschiedlichen linken Gruppen am Frankfurter Tor, um von dort unter dem Motto "Totgesagte leben länger - Gemeinsam gegen Faschismus, Imperialismus und Krieg!" zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde und der dortigen Gedenkstätte der Sozialisten zu demonstrieren.

Da Rosa Luxemburg nach ihrer Ermordung von den Freikorp-Schergen in den Landwehrkanal geworfen wurde, findet dort traditionell eine dritte Ehrung statt. An dieser Stelle sei auch das Buch von Klaus Gietinger "Eine Leiche im Landwehrkanal – Die Ermordung der Rosa L." empfohlen.

Seit dem Jahre 2006 gibt es in der Gedenkstätte der Sozialisten auch einen Gedenkstein für die Opfer der stalinistischen Verfolgung. Auch dort wurden am Sonntag rote Nelken niedergelegt.

Einen interessanten Mitschnitt der Podiumsdiskussion der 20. Rosa-Luxemburg-Konferenz mit dem Schauspieler & Gewerkschafter Rolf Becker und Oskar Lafontaine sowie einem erfrischend schlagfertigen und angriffslustigen Willy Wimmer finden Sie etwas weiter unten. Wie würde Deutschland, Europa und die Welt aussehen, wenn Willy Wimmer für die gesamte CDU sprechen würde.

Podiumsdiskussion bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2015

Nachdem im August 1900 der SPD-Gründer Wilhelm Liebknecht und später auch weitere Sozialdemokraten dort beerdigt wurden, erhielt der Friedhof in Friedrichsfelde im Volksmund den Beinamen "Sozialistenfriedhof". Auch Karl und Rosa wurden dort beigesetzt. | Foto: SpreeTom
Seit 1996 findet jeweils am zweiten Samstag im Januar die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin statt. Initiiert wurde sie von der überregionalen marxistischen parteiunabhängigen Tageszeitung junge Welt. Schwerpunkt der Veranstaltung sind Vorträge und Diskussionen zu Erfahrungen, Analysen und Aktivitäten linker Bewegungen und Parteien weltweit sowie der Austausch zu Entwicklungen und politischen Kämpfen in Deutschland. | Foto: junge Welt
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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