OB Ullrich Sierau weiht neuen Wickeder Garten der Generationen ein

Vor zwei Jahren verhinderte eine grüne Wand aus Brombeerranken und Brennnesseln noch jede Nutzung der verwilderten Brachfläche – die Pferdekoppel im Südteil ausgenommen. Heute können die Wickeder hier ein völlig neues Stück Lebensqualität direkt vor ihrer Haustür genießen. Nicht nur Waltraud Jäschke mit ihren Hunden Tyson und Lucy nutzt zum Gassi gehen schon gerne den neuen Garten der Generationen südlich der Ebbinghausstraße. | Foto: Günther Schmitz
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  • Vor zwei Jahren verhinderte eine grüne Wand aus Brombeerranken und Brennnesseln noch jede Nutzung der verwilderten Brachfläche – die Pferdekoppel im Südteil ausgenommen. Heute können die Wickeder hier ein völlig neues Stück Lebensqualität direkt vor ihrer Haustür genießen. Nicht nur Waltraud Jäschke mit ihren Hunden Tyson und Lucy nutzt zum Gassi gehen schon gerne den neuen Garten der Generationen südlich der Ebbinghausstraße.
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Als ob Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau sein verspätetes Eintreffen wohl einkalkuliert hätte: Pünktlich zum Rundgang durch den neuen Wickeder Garten der Generationen kam am späten Vormittag die Wintersonne heraus und rückte die vom Puderzucker-Schnee überzogenen überaus ansprechend angelegten Wiesen, Hecken- und Baumflächen ins rechte Licht.

15 Langzeitarbeitslose von der GrünBau gGmbH setzten zum Ende der rund einjährigen Bauzeit noch 70 Weißdornsträucher für die künftigen Hecken am nördlichen Park-Eingang an der Ebbinghausstraße. Dazu pflanzten und wässerten die Arbeiter noch einige Obstbäume auf den großzügigen Wiesenflächen des früher als Pferdekoppel genützten Südteils der Geländes.

Die Grünbauer ließen sich bei ihrer Arbeit auch nicht davon stören, dass die Honoratioren aus Politik, Verwaltung, Sparkasse und Stiftung Soziale Stadt am Donnerstag gleich nebenan mit vielen wohl meinenden Worten offiziell den ersten und zweiten Bauabschnitt der Grünanlage, die fast so groß wie vier Fußballfelder ist, übergaben.

Pantoffelgrün kommt offensichtlich gut an

Und beim Warten auf den Oberbürgermeister konnten diese mit Genugtuung feststellen, dass die Wickeder ihr neues schmuckes Pantoffelgrün längst für sich entdeckt haben: Von der Hundebesitzerin mit ihren beiden Vierbeinern bis hin zum Pärchen mit Kinderwagen nutzten trotz der Kälte und des noch ein wenig verschlammten Zugangs bereits eine ganze Reihe von Flaneuren das sonnige Zwischenspiel zwischen dem trüben Morgen und dem mittags folgenden Schneeschauer zum Winterspaziergang.

"Vor zwei Jahren noch auf grüne Wand geschaut"

„Vor zwei Jahren hätten wir hier noch vor eine grüne Wand geschaut, jetzt können wir hier ohne festes Schuhwerk hindurchgehen“, freute sich Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka, selbst Wickeder, riesig: „Das sieht klasse aus!“ Allenthalben nur lobende Worte.

Dass Sozialdemokraten und Grüne einerseits, Christdemokraten andererseits jahrelang um die Nutzung der völlig verwilderten Brachfläche stritten, ließ sich beim Einweihungstermin nur an der offensichtlichen Abwesenheit der CDU-Politiker festmachen, die sich jahrelang für eine Vermarktung der städtischen Fläche über dem hier unterirdisch verlaufenden, verrohrten Heimbach eingesetzt hatten.

Doch Wohnbebauung ist hier im Areal zwischen Pleckenbrink, Ebbinghaus-, Kortsch- und Binnerstraße nun wohl vom Tisch: Die Grünbauer des Beschäftigungsprojekts und der Fachbereich Stadtgrün haben mit der Beseitigung des Wildwuchses und ihrem Aufräumen ganze Arbeit geleistet, das Areal mit einem Rundweg aus einer wassergebundenen Decke erschlossen und unter Einbeziehung der früheren Pioniervegetation eine Parkstruktur mit Bauminseln vor allem im Norden und freien Rasen- und Wiesenflächen im Süden angelegt. Schon laden einige Bänke zum Verweilen ein – auch wenn dazugehörige Abfallkörbe noch fehlen.

Die Stiftung Soziale Stadt leistete insgesamt 18.000 Euro „als Beitrag zur nachhaltigen sozialen Entwicklung und integrierten Erneuerung benachteiligter Stadtquartiere“, so deren Vertreter Andreas Koch, gleichzeitig GrünBau-Geschäftsführer. Mit 45.000 Euro sponserte die Sparkasse Dortmund die Entwicklung des kleinen Parks. „Geld, das in Dortmund bleibt“, betonte Vorstandsvorsitzender Udo Samulewicz: „Und es fasziniert, wenn man sieht, was man damit erreichen kann.“

Dr. Christian Falk, übergangsweise Chef des Tiefbauamts, freute sich, „dass seine Mitarbeiter hier „nicht mal nur Straßen flicken, sondern maßgeblich eine Grünschneise in Wickede gestärkt haben und damit auch das Stadtklima begünstigen.“

Inhaltliche Umsetzung folgt im dritten Bauabschnitt

Womit die Entwicklung des Wickeder Gartens der Generationen noch nicht abgeschlossen ist: Im dritten Bauabschnitt, für den die Bezirksvertretung Brackel – vorbehaltlich der Genehmigung des städtischen Haushalts – 20 000 Euro unter anderem für die Errichtung von so genannten Spielpunkten in 2013 zur Verfügung stellen wird, gilt es vor allem, die Angebote des Gartens der Generationen inhaltlich umzusetzen, Flächen für Ballspiele, Baumspenden und Pflanzaktionen anzulegen. Natürlich alles unter Einbeziehung der Wünsche der Anlieger und Nachbarschaft. Wickedes Ratsvertreter Friedhelm Sohn freut sich so schon jetzt „auf die Boule-Bahn, die unser Turnverein Arminius errichten und betreuen will“.

Fortgesetzt wird dabei übrigens auch die Beschäftigungsinitiative für Langzeitarbeitslose und die Kooperation mit der Sparkasse Dortmund.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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