Neue Perspektive für den Bahnhof Kurl?
Einen Investor für das seit Jahrzehnten vor sich hin gammelnde, denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Kurler Bahnhofs haben die Beteiligten am Montag (29.) nicht aus dem Hut gezaubert:
In dem tatsächlich einer neuen Nutzung zugeführten Bahnhof in Wetter verkündeten das NRW-Verkehrsministerium, die DB Station & Service AG, das Forum Bahnflächen und die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW als Vertragspartner lediglich ihr gemeinsames Ziel, für 31 Bahnhofsgebäude in ganz NRW neue Eigentümer für eine nachhaltige Neu-Nutzung finden zu wollen. „Eine neue Perspektive“, so NRW-Verkehrsminister Groschek.
Rund 180.000 € aus Stadterneuerungsmitteln gibt dazu das Land NRW zur Finanzierung von Gutachten über den Bauzustand und zur Wertermittlung der 31 Bahnhofsgebäude. Bei gerechter Aufteilung bleiben damit für das verrottende 104 Jahre alte Jugendstil-Schmuckstück in Kurl rund 5806 € ...
Angesichts der vorgestellten Positiv-Beispiele im Lande bleibt festzuhalten: Andernorts investierten viele Kommunen und ihre Töchter in die Neu-Nutzung leerstehender Bahnhöfe. Die Stadt Dortmund winkte trotz Vorkaufsrecht schon vor Jahren ab − und bleibt beim Nein.
KOMMENTAR:
Die Hoffnung stirbt zuletzt
„31 Bahnhöfe in NRW bekommen neue Eigentümer und neue Nutzung“, behauptet die Pressestelle der Staatskanzlei vollmundig anlässlich der am Montag von Verkehrsministerium und DB Station & Service etc. unterzeichneten Vereinbarung zum 3. Empfangsgebäudepaket NRW. Tatsächlich zielt der Vertrag nur darauf, neue Eigentümer und eine „nachhaltige Nutzung“ für diese Bahnhöfe zu finden. Auch für den in Kurl.
Mit 180 000 € finanziert das Land Gutachten über den Bauzustand und zur Wertermittlung der 31 Empfangsgebäude. Bleiben rund 5806 Euro fürs 1908 erbaute, denkmalgeschützte Kurler Kleinod mit seinen Jugendstilelementen, das letzte seiner Art in Dortmund.
Ja, es gibt über 100 positive Beispiele im Lande. Doch angesichts des erschreckenden Verfalls der Bausubstanz, der diversen, schon seit Zeiten der IBA Emscherpark für Kurl entwickelten Nutzungsideen von der Erlebnisgastronomie bis zum Jugendtreff und den dennoch erfolglosen Vermarktungsversuchen − die Stadt winkte schon vor langem ab − gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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