„Körnepättken“ macht den Weg im sensiblen Bereich entlang der Körne frei // Naturerlebnispfad und Info-Stele eingeweiht
Der beliebte Körneweg entlang des naturnah umgestalteten Bachlaufes zwischen Kamen und Brackel hat zwischen Wasserkurl und Husen einen kleinen Bruder bekommen: das „Körnepättken“.
Der Naturerlebnispfad wurde am Donnerstagnachmittag (19. April) vom Kamener Bürgermeister Hermann Hupe, dem Lippeverbands-Vorstandsvorsitzenden Dr. Jochen Stemplewksi und dem Dortmunder Ratsvertreter Friedhelm Sohn aus Wickede nebst Informations-Stele vor Ort an der Körne in Wasserkurl offiziell eingeweiht.
Als schmaler Pfad erlaubt das „Körnepättken“die Nutzung des bislang gesperrten Weges inmitten eines sensiblen Naturbereiches. Seit der Renaturierung der Körne und der Eröffnung des Körnewegs durch den Lippeverband 2006/2007 war dieser Wegeabschnitt zwischen der Wasserkurler Straße in Kamen und dem Kühlkamp in Dortmund-Husen für die Öffentlichkeit nicht frei gegeben.
In diesem Bereich, wo schützenswerte Pflanzen und Tiere zu finden sind, sollte die Natur erst Zeit haben, sich zu stabilisieren. Auch nach Ablauf einer dreijährigen „Wartezeit“ schätzten Fachleute den ökologischen Wert einerseits, andererseits die Verwundbarkeit von Flora und Fauna in diesem Abschnitt der Körne als so hoch ein, dass gegen eine Freigabe des Gewässer begleitenden Betriebsweges Bedenken bestanden.
Der Lippeverband hat sich deshalb eine spezielle Lösung einfallen lassen, die gleichwohl Vorbild für andere Gewässer werden kann: ein „Pättken“, wie ein schmaler Pfad auf Westfälisch heißt, hier also das „Körnepättken“.
"Körnepättken" taugt jedoch nicht als Radweg
Dr. Jochen Stemplewski stellte die Vorzüge dieser Lösung heraus: „Mit dem ,Körnepättken‘ haben wir einen echten Kompromiss zwischen dem notwendigen Naturschutz und den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger nach Erholung direkt am Wasser gefunden. Unser neuer Naturerlebnispfad stellt die Verbindung am Wasser zwischen Husen und Wasserkurl her, ohne dass dadurch eine Fahrradpiste entstanden ist.“
Denn mit 1,50 Meter maximaler Breite ist der geschotterte Pfad eher schmal und rauh, taugt also nicht als Radweg. Weil davon ausgegangen wird, dass Anwohner dort ihre Hunde ausführen, wurde zudem ein 1,20 Meter hoher Wildschutzzaun zur Gewässerseite hin errichtet, damit Tiere am Wasser nicht gejagt werden.
In den jeweiligen Zugangsbereichen an der Wasserkurler Strasse und am Jägerweg wurden die vorhandenen Toranlagen abgebaut und offene Durchgänge mit grün-weißen Sperrpfosten und dem Hinweisschild „Pättken“ geschaffen. Das Schild stammt übrigens nicht aus der Straßenverkehrsordnung und erlaubt lediglich den Durchgang. Zugleich wird klargestellt, dass die für Radwege geltenden Standards hier nicht eingehalten werden.
Ideal ist die neue Strecke zur Naturbeobachtung, denn in der Nähe brüten jetzt im Frühling viele Vogelarten und auch sonst stellt sich die Natur hier von einer interessanten Seite dar.
Wichtig: Vandalismus am Bürgertelefon melden!
Umso wichtiger ist es, dass die Bürger/innen ein Auge darauf haben, dass die hochwertige Ökologie in diesem sensiblen Bereich vor Vandalismus geschützt ist und beispielsweise beschädigte Zäune schnell dem Lippeverband mittteilen. Dazu dient die im ganzen Lippeverbands-Gebiet gültige Bürgertelefon-Nummer 02041-777866.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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