Internationaler Frauenkampftag am 8. März: "Brot und Rosen - Ökonomische Sicherheit und ein gutes Leben"
Das Gedicht "Brot und Rosen" von James Oppenheim wurde berühmt durch einen Streik von über 20.000 Arbeiterinnen und Arbeitern in den Textilfabriken von Lawrence/USA. Am 11. Januar 1912 sowie in den folgenden Tagen legten die Arbeiter*innen im Kampf gegen Hungerlöhne und Kinderarbeit die Arbeit nieder und traten in einen unbefristeten Streik.
Durch einen besonderen Kampfgeist und Entschlossenheit haben sich die Frauen ausgezeichnet: Es wurden deutlich mehr weibliche als männliche Streikposten wegen Einschüchterungen und Übergriffe auf Streikbrecher*innen von den Repressionskräften inhaftiert. Die Frauen haben mehrheitlich auch die Zahlung von Geldstrafen verweigert und sind lieber für ihre Überzeugungen ins Gefängnis gegangen. Eine Streikende und ein Junge kamen während der bewaffneten Übergriffe der Polizei und der Nationalgarde auf die Streikenden zu Tode. Zahllose Streikende wurden verletzt.
Im Gedenken an das Gedicht "Brot und Rosen“ schrieben die Arbeiterinnen auf ihre Fahnen: "We want bread and roses too!" - "Wir wollen Brot, aber auch Rosen!" Letztlich war der Streik erfolgreich. Der Slogan "Brot und Rosen" stammt ursprünglich aus einer Rede der New Yorker Gewerkschafterin Rose Schneiderman, die sie im Jahre 1911 hielt: "The woman worker needs bread, but she needs roses too."
Die damaligen Streikforderungen konnten weitestgehend durchgesetzt werden. Die Forderung nach Brot und Rosen war und ist die Forderung nach ökonomischer Sicherheit und Unabhängigkeit sowie für ein besseres, gutes Leben für alle.
"Brot und Rosen" von James Oppenheim
"Wenn wir zusammen gehen, geht mit uns ein schöner Tag
durch all’ die dunklen Küchen, und wo grau ein Werkshof lag,
beginnt plötzlich die Sonne unsere arme Welt zu kosen
und jeder hört uns singen: Brot und Rosen! Brot und Rosen!
Wenn wir zusammen gehen, kämpfen wir auch für den Mann,
weil unbemuttert kein Mensch auf die Erde kommen kann.
Und wenn ein Leben mehr ist als nur Arbeit, Schweiß und Bauch,
wollen wir mehr: gebt uns das Brot, doch gebt uns die Rosen auch.
Wenn wir zusammen gehen, gehen unsre Toten mit.
Ihr unerhörter Schrei nach Brot schreit auch durch unser Lied.
Sie hatten für die Schönheit, Liebe, Kunst, - erschöpft - nie Ruh.
Drum kämpfen wir um’s Brot und wollen die Rosen dazu.
Wenn wir zusammen gehen, kommt mit uns ein bessrer Tag.
Die Frauen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag.
Zu Ende sei: dass kleine Leute schuften für die Großen.
Her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen! Brot und Rosen!“
Kapelle Vorwärts - Brot und Rosen
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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