Grüne: "Weiterbau der Brackeler Straße Unsinn"
"Das Landschaftsschutzgebiet zwischen Husen, Asseln und Wickede bleibt durch die Pläne zum Weiterbau der Brackeler Straße existenziell gefährdet," so Dr. Thomas Mitra am Sonntag (17.9.) zu Spaziergängern im Asselner Feld.
Die Brackeler Grünen hatten zur kleinen Radtour durch das Asselner Feld eingeladen. Während der etwa 10 km langen Fahrt wurde an Ort und Stelle gezeigt, wo die Fortsetzung der Brackeler Straße entlangführen soll: quer durch Wiesen, Felder und das Erholungsgebiet nördlich von Asseln und Wickede. Der Widerstand gegen diesen Straßenbau sei nach wie vor wichtig, sagte Dr. Mitra, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksvertretung Brackel. Denn nach dem Willen der Straßenbauer und der großen Parteien sind die Pläne für den Bau dieser Straße durch das größte Dortmunder Landschaftsschutzgebiet noch lange nicht vom Tisch.
Die Brackeler Straße wurde in den 1990er Jahren in den Grüngürtel nördlich von Brackel hineingebaut – gegen den Widerstand von Anwohnern, Umweltschützern und Bündnis 90/Die Grünen. Als Fortsetzung der „OWIIIa“ sollte sie eigentlich den Hellweg entlasten. Nach Ansicht der Kritiker wird sie aber sogar mehr Autos nach Asseln und Wickede bringen – vor allem nach dem Weiterbau in Richtung Unna. Bei Stau auf der A2 oder B1 wird diese Strecke als Umleitung genutzt werden.
Der neue Landschaftsplan der Stadt Dortmund (Entwurf 2015) bezeichnet das Gebiet zwischen Kurl, Brackel, Asseln und Wickede u.a. als besonders erhaltenswert, weil es ein unzerschnittener verkehrsarmer Raum ist und das lokale Klima schützt. Für Dr. Mitra ist es unverständlich, dass SPD und CDU die Brackeler Straße genau in dieses Landschaftsschutzgebiet hinein weiterbauen wollen – wenige Meter vorbei am Pleckenbrinksee, entlang dem Naturschutzgebiet Wickeder Ostholz, knapp vorbei an den Wohngebieten Wickedes. Dadurch würde ohne Not nicht nur Landschaft zerstört, sondern auch die Lebensqualität der Asselner und Wickeder gemindert und die Existenz der zahlreichen anliegenden landwirtschaftlichen Betriebe, Reiterhöfe und anderer Freizeiteinrichtungen bedroht.
Die Brackeler Grünen-Sprecherin Beate Preckwinkel zeigte sich überzeugt: "Ein Weiterbau der OWIIIa kann verhindert werden, weil dessen Unsinn sich allein schon bei einer Begehung der geplanten Trasse zeigt." Die Brackeler Straße habe bereits einen breiten Streifen Emissionen in das Brackeler Feld getragen und es für Mensch und Tier unpassierbar zerteilt. Inzwischen sei außerdem allgemein bekannt,
- dass mehr Straßen auch mehr Verkehr produzierten, der Mensch und Natur schade;
- dass das Verkehrsaufkommen im Stadtbezirk Brackel sinke, u. a. weil mehr Menschen die Bahn- und Busverbindungen nutzen;
- dass die Mio. Euro, die ein Kilometer Straße koste, für Kitas, Schulen, Altenstätten oder den ÖPNV-Ausbau fehlten.
Autor:Manfred Brocks aus Dortmund-Ost |
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