Evangelische Kirche: Milliardenvermögen aber kein Geld für das Seeferienheim auf Juist
Seit weit über 90 Jahren betreibt die Evangelische Kirche Dortmunds das Seeferienheim auf der Insel Juist in der deutschen Nordsee. Generationen von Dortmundern haben dort Urlaub machen können. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen. Die Sanierungskosten möchte die religiöse Gesellschaft nicht aufbringen. Das Seeferienheim soll in der alten Form nicht weitergeführt werden.
Einfache, aber jahrelang in dem Seeferienheim aktive Kirchenmitglieder kritisieren in der Lokalpresse, "dass die Kirche einen sozialen Auftrag hat, beispielsweise Kindern aus sozial schwachen Familien ermöglichen sollte, auch in den Urlaub zu fahren. Weiter erklären diese Kirchenmitglieder: "Wenn das Seeferienheim geschlossen wird, treten wir Beide aus der Kirche aus. Dann sind alle sozialen Objekte dieser Art verschwunden.“ Die Kirche sei nichts anderes als ein Unternehmen mit christlichem Namen.
Rekordeinnahmen aus Kirchensteuern
Das Vermögen der Evangelischen Kirche Deutschlands beträgt an Grundstücken und Immobilien (ohne Kirchengebäude) mehrere 100 Milliarden Euro. Den angeblichen Einbrüchen bei der Kirchensteuer stehen in Wahrheit seit 2011 stetig steigende Steuereinnahmen von jährlich 4,4 auf 5,67 Milliarden Euro im Jahre 2017 entgegen. Die Staatsleistungen für die im 19. Jahrhundert enteigneten Besitztümer beider großen Kirchen liegen jährlich bei ungefähr 520 Millionen Euro. Im nächsten Jahr leistet sich die Evangelische Kirche in Dortmund einen millionenteueren, fünftägigen Kirchentag.
Aber für das Seeferienheim, in dem nicht wenige Menschen den Urlaub machen, den sie sich sonst nicht leisten können, dafür ist offensichtlich kein Geld da.
Eine Petition an die Evangelische Kirche für den Erhalt des Seeferienheims kann hier unterstützt werden: https://www.openpetition.de/petition/online/das-seeferienheim-auf-juist-darf-nicht-untergehen
Autor:Carsten Klink aus Dortmund-Ost |
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