Entwicklungskonzept für Bezirk Brackel sorgt für Ärger wegen Überplanung des Wambeler Rennbahn-Geländes
Dortmunder Rennverein prüft rechtliche Schritte und fordert Erklärung von der Stadt

Der Dortmunder Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke (Archivfoto). | Foto: DRV/Rühl
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  • Der Dortmunder Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke (Archivfoto).
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"Mit großer Verwunderung" hat der Rennverein (DRV) am heutigen Montag (10.5.) erst der Presse entnommen, dass sich die Stadt im Rahmen eines Entwicklungskonzepts Gedanken über die Überplanung des Rennbahngeländes macht. "Dabei steht das Rennbahngelände – auch das in der Fotoberichterstattung abgebildete Geläuf – im Eigentum des Vereins, der eine von der Stadt gänzlich unabhängige private Rechtsperson ist", so der DRV.

Rennvereins-Präsident Andreas Tiedtke stellt klar: „1. Mit uns hat niemand im Vorfeld über irgendwelche Entwicklungskonzepte gesprochen. Wir sind über die Berichterstattung empört. 2. Der Rennverein ist schuldenfrei und hat in den letzten Jahren massive Investitionen in die Zukunft vorgenommen, um den Standort als Sport- und Freizeitstätte langfristig zu sichern. Dieser Kurs wird fortgesetzt. 3. Wir planen für die nächsten Jahrzehnte, um die denkmalgeschützte Anlage aktiv zu erhalten. Dies gelingt sogar in Coronazeiten gut.“

Der DRV wundert sich, wie die Stadtverwaltung über fremde Flächen einfach so hinweg planen könne. Planung und nun eingeleitetes Verfahren entbehrten jeder Umsetzungschance und vergeudeten offensichtlich Steuergelder. Ein Gespräch zwischen DRV und Planern habe es nicht gegeben. Aus Sicht des Rennvereins eine mehr als „merkwürdige“ Arbeitsweise der „Konzeptentwickler“.

Allein die Pressemeldung über die Planungen hat laut DRV bei Kunden und Sponsoren unmittelbar Fragen aufgerufen. Der Verein müsse sich nun darum bemühen, seinen langfristen Partnern klarzumachen, dass der Tageszeitungsbericht jeder Grundlage entbehre. "Die Initiatoren der Entwicklungskonzepte werden einsehen, dass die angestellten Gedankenexperimente zu nichts führen werden." Der DRV halte die Zügel zur erfolgreichen und langfristigen Fortführung der eingeschlagenen Zukunftsstrategie in der Hand, heißt es in der DRV-Pressemitteilung hierzu.

Tiedtke sieht "Versuch der Geschäftsschädigung"

Tiedtke hält fest: „Infolge der Konsolidierung im nationalen Galopprennsport hat die Dortmunder Rennbahn in den letzten Jahren noch weiter an Bedeutung gewonnen. Dieser Umstand und die gelungene vollständige Entschuldung unseres Traditionsvereins zeichnet ein ausgezeichnetes Bild für die Zukunft. Für ,Entwicklungskonzepte nach der Rennbahn' besteht damit offensichtlich kein Raum. Die Berichterstattung kann als Versuch einer Geschäftsschädigung aufgefasst werden. Natürlich werden wir auch rechtliche Schritte prüfen. Mindestens muss sich die Stadtverwaltung dazu erklären und sich offiziell entschuldigen." 

Hintergrund: 
Mit der ersten in Europa vor 40 Jahren gebauten Allwetter-Bahn mit Flutlicht ist die Dortmunder Rennbahn in Wambel eine der wichtigsten Ausrichtungsstätten des Galopprennsports auf nationaler Ebene. Allein beim Sparkassenrenntag kommen jährlich bis zu 15.000 Dortmunder Familien auf „ihre“ Rennbahn. Die Dortmunder Galopprennbahn ist auch international ein fester Bestandteil des Wettkampfkalenders. Der St.-Leger-Renntag ist ebenso wie der Dortmunder Preis der Wirtschaft ein sportliches Ereignis von internationaler Bedeutung.

Der Dortmunder Rennverein e.V. – gegründet 1886 – betreibt die Rennbahn im Wambel seit 1913. Die Anlage – übrigens auch das Geläuf – steht unter Denkmalschutz. Dortmund ist die einzige Rennbahn, die ganzjährig veranstaltet und hat mit 18 Renntagen im Jahr 2021 die mit Abstand meisten Renntage aller deutschen Galopprennbahnen veranstaltet. Jährlich besuchen rund 160.000 Gäste die Rennbahn zu Renntagen, zu Veranstaltungen, Messen und Märkten.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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