BV gegen Vermarktung des Gebäudes der Augustinus-Grundschule in Brackel
„Wir müssen die Vermarktung stoppen und die öffentliche Nutzung gewährleisten“, forderte der Brackeler SPD-Bezirksvertreter Hartmut Monecke: „Eine Sechszügigkeit der Grundschulen in Brackel lässt sich ohne das Gebäude der Augustinus-Grundschule nicht realisieren.“
„Vermarktung geplant“ – zwei schlichte, kleingedruckte Wörter in einer tabellarischen Auflistung schulorganisatorischer Maßnahmen in der Verwaltungsvorlage zur schulischen Infrastruktur in Dortmund haben die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Brackel auf die Palme gebracht.
Angesichts der Entwicklung der Anmeldezahlen zu den Grundschulen in Brackel – das Viertel Hohenbuschei wächst rasanter als zunächst geplant, junge Familien ziehen ins Neubaugebiet – sprach sich die BV auf Antrag der SPD deshalb einstimmig gegen die von der Verwaltung geplante Vermarktung des Schulgebäudes der Augustinus-Schule aus. Selbst die CDU, die lieber ein in vier Wochen anstehendes Gespräch mit dem Schulverwaltungsamt hätte abwarten wollen, sperrte sich letztendlich nicht.
Hintergrund: Ende des Schuljahres, im Juli 2014, läuft der Schulbetrieb der katholischen städtischen Grundschule an der Flughafenstraße endgültig aus. Ins Haus steht damit die Übertragung der Verfügungsgewalt vom Schulverwaltungsamt auf die Immobilienwirtschaft.
Weil aber zu erwarten sei, dass in den kommenden Jahren pro Jahrgang etwa 20 bis 25 neue Schülerinnen und Schüler allein aus Hohenbuschei eingeschult werden, forderten die beiden Brackeler SPD-Bezirksvertreter Daniel Behnke und Hartmut Monecke, dass zwecks wohnortnaher Beschulung „die Erich-Kästner-Grundschule in den kommenden Jahre dreizügig geführt werden“ müsse. Und hierzu sei eben der vorläufige Erhalt der Räume der direkt benachbarten Augustinus-Grundschule notwendig.
Auch die Musikschule suche in Brackel dringend nach Räumen, ergänzte Monecke. Der SPD-Bezirksvertreter, selbst Schulleiter in Menden, forderte aus pädagogischen Gründen zudem optimale Klassengrößen. „Deshalb sollten wir erst 100 Prozent des Gebäudes frei geben, wenn es nicht mehr gebraucht wird.“
Hohenbuschei-Eltern befürchten weite Schulwege
Schon in der Einwohnerfragestunde eingangs der Sitzung hatte Christoph Röttger, Familienvater aus Hohenbuschei, der BV selbst recherchierte Zahlen künftiger i-Dötzchen im Neubaugebiet bis 2018 präsentiert, die noch deutlich höher lagen als die oben genannten Zahlen der SPD: 35 seien es in 2014, in 2017 sogar 45. Röttger mahnte: „Es gibt in Hohenbuschei sehr viele unglückliche Eltern, die befürchten, ihre Kinder durch Dortmund fahren zu müssen.“
Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka versprach im Gegenzug: „Kinder aus Brackel werden in Brackel zur Schule gehen. Das Schulverwaltungsamt wird sich kümmern.“
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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