Bundestagswahl im Stadtbezirk Brackel: SPD eindeutig stärkste Partei - LINKE wie im Bund dritte Kraft - Nichtwähler soviel Einfluß wie Piraten, AfD und FDP

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Die SPD ist zumindest im Stadtbezirk Brackel (Wambel, Brackel, Asseln, Wickede) als stärkste politische Kraft aus den Bundestagswahlen am Sonntag hervorgegangen. Mit 41,9 Prozent der Zweitstimmen hat die SPD die CDU, die nur 29,5 Prozent erhielt, deutlich hinter sich gelassen. Unerreicht freilich das Ergebnis von Hans Urbaniak (SPD) mit 69,4 Prozent zu Willy Brands Zeiten 1972. Der stärkste Stimmbezirk der SPD war 2013 mit 47,4 Prozent die Erich-Kästner-Grundschule (18101). Das schwächste SPD-Ergebnis wurde in der Bach-Schule (20101) mit 32,6 Prozent erreicht. Es gelang auch der Stabwechsel zwischen den beiden SPD-Direktkandidatinnen Ulla Burchardt und der neuen Bundestagsabgeordneten Sabine Poschmann.

Direktwahlverlierer Kanitz trotzdem im Bundestag

Poschmann schlug ihren CDU-Herausforderer Steffen Kanitz deutlich um Längen. Kanitz kommt aber trotzdem in den Bundestag, da er einen sicheren Listenplatz der CDU hatte. Das beste Ergebnis der CDU im Stadtbezirk wurde im Briefwahlbezirk (19201) Wilhelm-Röntgen-Realschule mit 36,2 Prozent erreicht. Das schlechteste Ergebnis mit 24 Prozent in der Steinbrink-Grundschule (20105).

Dortmunder SPD aktuell gegen Große Koalition

Während die CDU eines neuen Koalitionspartner harrt, macht sich die Dortmunder SPD gegen eine Große Koalition stark. Es bleibt abzuwarten, ob dies nur Taktik ist, um den politischen Preis für ein Bündnis mit Merkel möglichst hoch zu treiben oder ob es wirklich um die Durchsetzung einer anderen Politik geht. Die SPD-Forderungen nach einem Mindestlohn, einer armutsfesten Rente, einer solidarischen Bürgerversicherung und einer Vermögensteuer fanden sich jedenfalls nicht auf den CDU-Wahlplakaten. Hingegen auf denen der LINKEN und der Grünen schon.

LINKE von Wambel bis Wickede wie im Bund die dritte Kraft

Die Sozialisten der Partei DIE LINKE bestätigten im Stadtbezirk Brackel ebenso wie im Bundestag, dass sie die drittstärkste politische Kraft im Lande sind. Mit bemerkenswerten 7,8 Prozent der Zweitstimmen wurde ein wichtiger Beitrag zum bundesweiten Ergebnis von 8,6 Prozent geleistet. Den größten Erfolg hatten die LINKEN mit sensationellen 13,4 Prozent sicherlich nicht zufällig in der Nähe des Wohnsitzes des Vorsitzenden der Dortmunder Ratsfraktion der LINKEN, Utz Kowalewski, im Stimmbezirk Bach-Schule (20102). Dieser ist zugleich auch einer der schwächsten der SPD. Nachholbedarf haben die LINKEN allerdings im Briefwahlbezirk 18201 mit 3,8 Prozent.

Grüne auf Platz vier

Die Grünen bilden knapp das Schlusslicht der im Bundestag vertretenen Parteien mit einem Stimmenanteil von 7,8 Prozent. Wobei sie einige Stimmen weniger erhielten als die LINKEN. Das beste Wahlergebnis gab es für die Grünen mit 14,4 Prozent in der Europa-Schule (17105) und das schlechteste in der Bach-Schule (20103) und im Kleingartenverein (17101) mit je 5,1 Prozent der Zweitstimmen.

Piraten, AfD und FDP bestätigen den Bundestrend

Das Ergebnis der Piraten liegt mit 2,3 fast gleichauf mit, das der AfD mit 4,2 Prozent knapp unter und das der FDP mit 3,3 Prozent deutlich unter den sowieso schlechten bundesweiten Ergebnissen. Zumal die FDP bereits jetzt schon nicht mehr in der Bezirksvertretung Brackel vertreten ist. Die FDP ist immer öfters außerparlamentarisch organisiert.

Nichtwähler im Stadtbezirk mit 31,3 Prozent stärker als die SPD

Bitter natürlich auch die Erkenntnis, dass von 42.989 zur Wahl aufgerufenen Bürgerinnen und Bürger lediglich 29.531 zur Stimmabgabe schritten. Die Wahlbeteiligung lag im Stadtbezirk mit 68,7 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Wert von 71,5 Prozent. Noch bitterer aus Sicht eines Demokraten ist es, dass die 13.458 desinteressierten Nichtwähler auf ihrem Sofa genau soviel politischen Einfluss haben, wie die Wähler von Piraten, AfD und FDP zusammen. Auch wenn sich der eine oder die andere vermutlich, gerade auch im Bezug auf die FDP, eine klammheimliche Freude nicht hat verkneifen können.

Max Uthoff im WDR:

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Der Würfel ist gefallen. | Foto: http://www.kornbergerpartner.com/presse.html
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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