Großbaustelle in Körne beschäftigt Anwohner und Politik

Beginn des zweiten Bauabschnitts unklar

Ob es an der Hannöverschen Straße wirklich am Montag, 15. Februar, losgeht, entscheidet vermutlich die eisige Witterung. So oder so erregt die für die kommenden 15 Monate geplante Großbaustelle samt Sperrungen schon jetzt die Gemüter von Anwohnern, Pendlern und örtlichen Politikern.

Die Hannöversche Straße, eine viel befahrene Verbindung aus dem Osten Richtung City, wird zwischen der Überführung östlich Alte Straße und dem Kreisverkehr Berliner Straße saniert. Warum wird dieser Abschnitt und nicht erst der deutlich marodere Teil westlich der Berliner Straße bis Manteuffelstraße stadteinwärts verbessert? Diese Frage stellten Leser nach einem ersten Bericht dazu im Ost-Anzeiger.

Der genannte westliche Abschnitt weise mehr Schäden auf. Er sei deshalb bereits mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer belegt. Wann sei mit einer Sanierung dieses Bereichs der Hannöverschen Straße zu rechnen?

Auch die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt-Ost verliert diesen maroden Straßenabschnitt nicht aus dem Blick: Im Fokus steht dabei auch die angedachte Fahrradachse. Nach einem BV-Beschluss im März 2020 antwortete die Verwaltung den lokalen Politikern, dass für diesen Bereich noch keine Planung, beziehungsweise Maßnahme in Sicht sei.

Vielversprechender klingt nun die Antwort von Stadtsprecher Christian Schön auf die jüngste Anfrage des Ost-Anzeigers: "Der Bereich westlich der Berliner Straße bis zur Manteuffelstraße ist der zweite Bauabschnitt der Hannöverschen Straße." Er schließe an den ersten Bauabschnitt zwischen Berliner Straße bis Alte Straße an. Ein Baubeginn sei noch nicht festgelegt worden. Bis dahin werde der Bereich regelmäßig kontrolliert und verkehrssicher gehalten, führt Schön weiter aus.
Anwohner und Nutzer müssen sich also noch gedulden. Vielleicht gelingt ja ein nahtloser Übergang der Bauabschnitte - der wäre dann im Jahr 2022 zu erwarten.

Die Fraktionen von Grünen und SPD in der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost planen, tiefergehende Antworten von der Stadtverwaltung zu erbeten. Bei der nächsten BV-Sitzung am 16. März stehe die Fahrradachse Hannöversche Straße erneut auf der Tagesordnung, teilte BV-Mitglied Heinz-Dieter Düdder (SPD) aus Körne dem Ost-Anzeiger mit. Neben dem aktuellen Planungsstand der Baustelle geht es der Politik um die Einrichtung separater Fahrradschutzstreifen. Von der Grenze zum Stadtbezirk Brackel im Osten bis zur Klönnestraße sei dieser baldmöglichst umzusetzen.

Seit 2015 befinde sich die Hannöversche Straße in einer Liste von Straßen, die das Baudezernat im Rahmen seiner Infrastrukturoffensive bis 2016 sanieren wollte, heißt es in der Begründung des gemeinsamen Antrags von Grünen und SPD. Eine alternative sichere Radwegeführung über den Hellweg zeichne sich nicht ab. (pk) 

Zwei Sperrungen gleichzeitig

• Die Umleitung für die ab 15.2. geplante Baustelle führt über Rüschebrinkstraße und Körner Hellweg.
• Wegen einer weiteren Baustelle von Donetz zwischen Rüschebrink- und Eichendorffstraße stadteinwärts ist auf dem Wambeler Hellweg eine Fahrspur gesperrt.
• Anwohner beklagen, dass es keine Absprache bei den Sperrungen zu geben scheine.
• Die Stadt dazu: "Die Donetz-Baustelle auf dem Wambeler Hellweg ist für einen Versorgungsleitungsanschluss zwingend erforderlich. Eine Umleitungsalternative für die Hannöversche Straße besteht nicht." Voraussichtlich ergebe sich dort nur eine Überschneidung von rund einer Woche.
• Inwieweit Schnee und anhaltend eisige Temperaturen all diese Pläne durcheinander wirbeln, ist nicht abzusehen.