Bezirksvertretung Brackel will möglichst viele Menschen zum Mitmachen bewegen
Verbesserter Insektenschutz durch neue "Bienenweiden" von Wambel bis Wickede

Erst im April 2018 ausgesät, zeigte die neu angelegte "Bienenweide" am Asselner Immanuel-Kant-Gymnasium bereits Ende Juni - trotz des extrem trockenen Frühsommers - ein tolles Ergebnis. | Foto: Karl-Heinz Czierpka
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  • Erst im April 2018 ausgesät, zeigte die neu angelegte "Bienenweide" am Asselner Immanuel-Kant-Gymnasium bereits Ende Juni - trotz des extrem trockenen Frühsommers - ein tolles Ergebnis.
  • Foto: Karl-Heinz Czierpka
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Die Bezirksvertretung (BV) Brackel will versuchen, möglichst viele Menschen im nächsten Frühjahr zum Mitmachen zu bewegen. Mitmachen beim Insektenschutz.

"Bekannt geworden sind diese Aktionen unter dem Schlagwort ,Bienenweiden', doch eigentlich sind sie für das Überleben aller Insekten in der Großstadt wichtig", merkt Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka, einer der Initiatoren und Vorreiter des Projekts im Stadtbezirk Brackel an.

2018 hat es mehrere Versuchsflächen im Stadtbezirk gegeben, unter anderem am Asselner Schulzentrum am Grüningsweg und auf dem Hauptfriedhof in Wambel. Die gesammelten Erfahrungen fließen nun in das Gesamtprojekt ein. Oft gestellte Frage: Wie sieht denn eine solche Bienenweide im Winter aus? Macht das nicht einen ungepflegten Eindruck?

"In der Tat, wie ein sauber geharktes Blumenbeet wirkt eine solche Wiese nicht, vor allem, wenn man die Pflanzen einfach stehen lässt", weiß Czierpka aus eigener Erfahrung. Dies zeigt auch seine am 18. Dezember entstandenen Fotos von der 50-Quadratmeter-Fläche im Garten des Bezirksbürgermeisters in Wickede. "Immer noch blühen einzelne Pflanzen, der Rest hat sich zur Winterruhe begeben, dient aber im Winter als Futter und als Unterschlupf für verschiedene Tiere. Das also wäre die sinnvolle Variante", erläutert Karl-Heinz Czierpka.

Geänderte Saatgut-Mischung erleichtert die Pflege der Insektenweiden

"Da aber viele Menschen ihre Gärten lieber ,ordentlich' überwintern lassen möchten, haben wir die Saatgut-Mischung geändert und bieten nun im Frühjahr ein Saatgut an, das im Herbst auf kleinen Flächen einfach mit der Heckenschere heruntergeschnitten werden kann", erläutert der Bienenweiden-Experte.

Czierpka ergänzt: "Das Saatgut wird es in den haushaltsüblichen Mengen kostenlos geben. Wer mitmachen will kann schon jetzt mit der Vorarbeit beginnen. Optimal ist nämlich eine Fläche, die frei ist von Graspflanzen. Diese würden sonst im Frühjahr die Blühpflanzen schnell überwuchern und ihnen Licht und Raum nehmen. Daher kann man schon jetzt umgraben und die Fläche einfach schwarz liegen lassen. Wenn dann und wann abgeharkt wird, entsteht so ein feiner krümeliger Boden, der perfekt zum Einsäen im Frühjahr geeignet ist. Schon im ersten Jahr wird dann eine bunte Blumenwiese entstehen."

Weitere Informationen über das richtige Einsäen und über alles, was man zur Bienenweide wissen sollte, soll es dann ebenfalls im Frühjahr geben.

Ergänzend merkt Czierpka an: "Allerdings sind es eher die kleinen und manchmal unscheinbaren Blüten, die hier für die Insekten als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen. Mit den wuchtigen gefüllten Blüten-Züchtungen können die Brummer oft nur wenig anfangen. Trotzdem ein schönes Bild, wie das Foto mit den Schülerinnen und Schülern des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Asseln zeigt. Das Foto entstand Ende Juni; ausgesät worden war hier Mitte April. Schon nach zweieinhalb Monaten also ein solch tolles Ergebnis. Und das, obwohl der extrem trockene Frühsommer den Pflanzen ziemlich zu schaffen gemacht hat."  

"Brackel brummt" - Kurz-Nachricht an die Bezirksverwaltungsstelle Brackel reicht

Wer also Lust verspürt, mit seinem Garten einen weiteren Beitrag gegen das Insektensterben zu leisten, kann sich schon jetzt darauf vorbereiten, so Czierpka, der interessierten Dortmundern rät: "Wenn Sie in der Bezirksverwaltungsstelle eine kurze Nachricht hinterlassen, bekommen Sie auch alle weiteren Informationen per E-Mail." Das Saatgut soll ab April zur Verfügung stehen und die Mitglieder der Bezirksvertretung Brackel wollen an einem Aktionstag zusammen mit Imkern zeigen, dass man sogar auf einem Balkon etwas für unsere kleinen Brummer tun kann. Der Arbeitstitel des Stadtbezirks-Projektes: "Brackel brummt".

Kontakt zur Bezirksverwaltungsstelle Brackel, Brackeler Hellweg 170, ist möglich per E-Mail an bvst-brackel@dortmund.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0231/50-24810.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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