Falschparker gefährden andere: Straße Am Westheck leidet unter Autos auf Gehweg
Gegenüber der Reichshof-Grundschule in Brackel halten sich viele Autofahrer nicht an bestehende Halteverbote. Das kann sogar Schüler gefährden.
Man kann schnell den Eindruck gewinnen, dass der Gehweg gegenüber der Reichshof-Grundschule eher für Autofahrer gedacht ist als für Fußgänger. Unser Leser Andreas Jahnke, selbst Vater eines Reichshof-Schülers, ärgert sich darüber, dass täglich sehr viele Pkws und auch Kleinlaster auf dem Gehweg parken, wenden und halten, wie er sagt. „Der breite Gehweg wird leider täglich und durchgängig als Fahrspur und Parkplatz missbraucht. Und das unmittelbar vor einer Grundschule! Selbst direkt vor der Ampel und der Bushaltestelle wird geparkt und auf dem Gehweg sind sogar Motorölflecke sichtbar.“ Hier befinden sich einige Ladenlokale, unter anderem ein Friseur und ein Kiosk, die stark besucht werden.
Oft stehen – wie beim Ortstermin – drei oder vier Autos gleichzeitig auf dem kurzen Stück, so dass Fußgänger kaum noch durchkommen, vor allem nicht mit Kinderwagen oder Rollstuhl. Eigentlich gibt es zahlreiche Parkplätze an der Straße, die aber nicht alle nutzen. Beim Termin vor Ort sah man nur eine einzige Autofahrerin, die die Parkplätze einige Meter neben der Stelle anfuhr. Dafür fährt ein Autofahrer flott auf den Bürgersteig und nur knapp an uns vorbei. Jahnke hat falsch parkende Autofahrer auch schon angesprochen: „Dann bekomme ich höchstens den Vogel gezeigt.“ Besonders macht er sich Sorgen wegen der gegenüberliegenden Schule: „Wenn morgens viele Kinder gleichzeitig kommen, könnte leicht etwas passieren. Die Inhaber der Geschäfte können nichts dafür, aber so kann es nicht weitergehen.“
Schulleiter Ulrich Schwätzer kennt das Problem. „Wir haben mit der Polizei gesprochen, die den Parkraum stärker überwachen will.“ Ein Problem seien die sogenannten „Elterntaxis“, aber auch rüdes Parken. „Die Kinder werden dadurch auch gefährdet.“ Man habe aber auf das Umfeld der Schule nur wenig Einfluss.
Die Stadt Dortmund ist sich des Problems bewusst, wie Pressesprecher Maximilian Löchter auf Anfrage bestätigt. „Die Situation an den Schulen ist auch der Verkehrsüberwachung bekannt und liegt häufig an dem veränderten Verhalten der Eltern“, so Löchter. „Es werden vielfach Gehwege, Radwege, Querungshilfen, Feuerwehrrettungswege und Bushaltestellen zugeparkt.“ Auch der fließende Verkehr werde beeinträchtigt. Dies führe zu einer Gefährdung der Kinder. Auch erhöhte Geschwindigkeit sei ein Problem. Teilweise erreichen die Verkehrsüberwachung Anfragen von Schulen, die mitteilen, dass Eltern sogar mit ihren Fahrzeugen auf das Schulgelände fahren. Dieses Problem lässt sich nur durch das Ausüben des Hausrechts durch die Schulleitung und mit baulichen Maßnahmen auf dem Schulgelände lösen, damit dieses Verhalten zuverlässig unterbunden wird. Beschwerden gehen immer mal wieder ein. „Festgestellte Verstöße werden sanktioniert“, sagt Löchter.
Ein Problem beim Vorgehen gegen die Verstöße sind die geringen Personalkapazitäten, erklärt Brackels Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka. „Es bleibt bei Stichproben, viel zu selten, um eine dauerhafte Änderung zu erreichen. Meine wichtigste Forderung an den Masterplan Mobilität war daher eine deutliche Aufstockung der personellen Ausstattung beim Ordnungsamt.“ Eine andere Möglichkeit seien Anzeigen. Viele empfänden es als Denunziation, wenn sie jemanden wegen Falschparkens anzeigen. „Wenn Autos so parken, dass andere gefährdet werden, wenn etwa Kinder auf die Straße ausweichen müssen, Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren, wenn Radwege versperrt werden, dann ist es richtig, dass dieses Verhalten angezeigt wird.“
Wer ein Vergehen melden möchte, kann sich per Mail an das Ordnungsamt wenden: verkehrsueberwachung@stadtdo.de. Weitere Infos zu Anzeigen per Mail oder App unter https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/sicherheit_und_recht/ordnungsamt/verkehrsueberwachung/index.html
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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