Am Aschermittwoch ist alles vorbei... // Rot-Gold-Jecken weinen bei Bacchus-Beerdigung in Wickede
Erschütternde Szenen spielten sich am gestrigen Aschermittwoch-Abend (10.2.) in der Gaststätte "Kessel" und an den Wickeder Friedhofswiesen ab. Die rot-goldenen Jecken, die schon um ihren ausgefallenen Rosenmontagszug weinen mussten, ertränkten ihren Kummer zum unwiderruflichen Ende des Karnevals in Pils und Schabau.
Doch auch tröstende Getränke vermochten keinen wirklichen Trost zu spenden: Wildfremde Menschen lagen sich schluchzend in den Armen, vereint in ihrer Trauer. Schluss mit lustig: Der Bacchus, die Symbolfigur des Dortmunder Karnevals, wurde verbrannt - und die Session damit beendet.
Werner Matheoschat, Präsident der Karnevalsgesellschaft Rot-Gold, kondolierte bierernst: "Nachdem wir unseren Rosenmontags-Wagen mit Thema FIFA-Skandal in die Tonne kloppen mussten, können wir auch unseren Bacchus guten Gewissens verbrennen", verkündete er zum großen Vergnügen der Anwesenden.
Von den salbungsvollen Worten des "Pfarrers" Heinrich von und zu Suffenberg - traditionell verkörpert von Jörg Bojanowski, dem Prinzen der Session 2007 - psychologisch wieder aufgebaut zog die Trauergemeinde, angeführt vom Wickeder Fanfarencorps, in einer skurrilen Prozession durch die Wickeder Straßen. Der finale Akt war dann auf den an den Friedhof angrenzenden Wiesen zu erleben: Werner Matheoschat übergab den Bacchus seiner Bestimmung: den Flammen. Unter großem Hallo wurde die Strohpuppe verbrannt.
Aber niemals geht man so ganz! Denn am Elften im Elften um 11.11 Uhr wird der Schutzpatron der Karnevalisten quietschfidel wieder aus seinem "Grab" steigen und die neue Session einläuten.
Darauf ein dreimal kräftiges "Dortmund, helau!".
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.