Katholische Kirchengemeinden im Pastoralen Raum Dortmund-Ost haben Alternativen zu abgesagten Gottesdiensten entwickelt
Weihnachten? Aber sicher!
Vom 21. Dezember bis zum 10. Januar werden auch in den vier katholischen Kirchengemeinden in Brackel, Neuasseln, Asseln und Wickede keine Präsenz-Gottesdienste gefeiert. Die teilte Pastoralverbundsleiter und Pfarrer Ludger Keite mit. - Weihnachten? Aber sicher! So lautet die Devise.
Der Pastorale Raum Dortmund-Ost habe sich gewissenhaft und umfangreich auf die Durchführung der Gottesdienste von Weihnachten bis Neujahr vorbereitet, teilte Keite mit: "Ein sehr solides und umfangreiches Hygienekonzept ist erarbeitet worden. Kerngedanke war, statt weniger großer Fest-Gottesdienste, eine Vielzahl an kleinen Gottesdiensten zu feiern."
1.882 Menschen zu 55 Gottesdiensten waren bereits angemeldet
Diesem Konzept hatten bereits viele ihr Vertrauen geschenkt, 1.882 Menschen hatten sich zu den 55 Gottesdiensten von Heiligabend bis Neujahr in den Gemeinden St. Clemens, St. Nikolaus von Flüe, St. Joseph und Vom Göttlichen Wort angemeldet.
"Wir freuen uns auf Weihnachten und teilen mit allen Menschen die Sehnsucht, Weihnachten auch in der Kirche mit dem Segen Gottes feiern zu dürfen", so Ludger Keite (Bild 2). "Andererseits haben wir weiterhin stetig steigende Zahlen von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben", verweist der Pfarrer auf die Zahlen der bisherigen Corona-Infektionen und Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 und den hohen Inzidenzwert in Dortmund.
Daher hat man laut Keite nach eingehender Beratung einstimmig mit dem Pfarrgemeinderats-Vorstand, den vier geschäftsführenden Vorsitzenden der Kirchenvorstände sowie dem Pastoralteam "mit schwerem und traurigem Herzen" alle Gottesdienste bis zum 10. Januar 2021 abgesagt.
"Wir halten Distanz aus Nächstenliebe." Pfarrer Ludger Keite
"Diese Entscheidung tut weh und schmerzt gewaltig", so Pfarrer Keite: "Doch aus Respekt vor der Gesundheit aller und der Verantwortung für den Schutz der Menschen, insbesondere der Älteren, sehen wir uns zu diesem Schritt genötigt. Uns ist gerade als Kirche wichtig, die Vertrauen genießt, mit gutem Beispiel und Vorbildfunktion voranzugehen, wenn es darum geht, an den Feiertagen untereinander Abstand zu halten. Wir halten Distanz aus Nächstenliebe."
Laut Pfarrer Keite habe man diese Entscheidung auch aus ökumenischer Verbundenheit getroffen (der gesamte Evangelische Kirchenkreis hatte bereits in der Vorwoche alle Gottesdienste abgesagt; Anm. d. Red). Das Erzbistum Paderborn trage die Entscheidung ausdrücklich mit.
Zudem verweist Ludger Keite auf virtuelle Alternativ-Angebote: So hat man für die Weihnachtsfeiertage zwei YouTube-Videos vorbereitet, kurze spirituelle Impulse einmal für Familien mit Kindern für Heiligabend als Krippenspiel und einmal für Erwachsene mit Anregungen für die Weihnachtstage. Zu finden sind sie auf der Homepage auf www.kirche-dortmund.ost.de, ebenso ein ausgearbeiteter Vorschlag mit einem Hausgottesdienst für die ganze Familie. "Dieser kann durch die vertraute Botschaft von Weihnachten Halt, Trost und Zuversicht spenden", hofft Keite.
Zudem sind alle Kirchen in den vier Gemeinden zum stillen Gebet und zur Krippenwanderung geöffnet am Heiligabend von 14 bis 18 Uhr und an den Sonn- und Feiertagen von 9.30 bis 12 Uhr.
Pfarrer Ludger Keite betont indes noch einmal: "Es finden allerdings keine Gottesdienste statt. Wir Seelsorger*innen werden stundenweise persönlich präsent sein." Nicht zuletzt sollen auf allen Kirchplätzen im Pastoralen Raum Ost während der Feiertage öffentliche Installationen mit dem Friedenslicht von Bethlehem zu erleben sein. Es werden kleine Kerzen an alle verschenkt und an den draußen stehenden Weihnachtsbäumen hängen Segenskarten zum Abpflücken und Mitnehmen.
Auf dem Brackeler Kirchplatz St. Clemens an der Flughafenstraße gibt es eine zudem eine besondere Überraschung: Eine lebensgroße Krippe erwartet Kinder und Erwachsene vom 23. bis 30. Dezember, die tagsüber zu besichtigen ist. Nicht zuletzt ist geplant, dass der dreirädrige "HimmelsFlitzer", je nach Witterung, stundenweise an Heiligabend spontan im Einsatz ist.
Spendenaktionen statt Sternsinger-Sammlung
Und auch die Anfang Januar anstehende Aktion Dreikönigssingen wird im Dortmunder Osten anders als gewohnt ablaufen. So werden die Sternsinger*innen nicht von Haus zu Haus ziehen, freuen sich aber dennoch über Spenden. "Einen Überblick über die Spendenaktionen finden Sie in einem Faltblatt, das in den Kirchen ausliegt", erläutert Pfarrer Keite. Dort steht auch, wie man einen Segensaufkleber erhalten kann.
Keites "besonderes Dankeschön" gilt den vielen ehrenamtlich Engagierten, die sich bereit erklärt hatten, die Weihnachtsgottesdienste liebevoll zu gestalten und präsent zu sein, sowie den Sekretärinnen und dem Pastoralteam, die wochenlang unendlich viel Aufwand für eine sichere Teilnahme an den Gottesdiensten aufgebracht hatten. Keite: "Wir sind und bleiben untereinander verbunden. Gott hält keinen Abstand zu uns Menschen. So feiern wir Weihnachten. Aber sicher!"
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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