Ulla Wobst- eine Asselner Künstlerin von internationalem Format

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Ich vermute, dass nur wenige Dortmunder die Interseite
http://www.atelier-ulla-wobst.de kennen, auf der sich ein enormer Fundus an Werken der Asselner Künstlerin Ulla Wobst befindet.

1.Preis auf der „London Art Biennale“ 2013

Aktuell sind ihre neuesten Werke zu sehen, so auch das Bild „Under the Surface“, mit dem sie im Januar 2013 auf der „London Art Biennale“ den 1.Preis gewonnen hat. Die Jury des „Anglo-Italian-Academy-Award“ musste sich mit den Werken von 140 Künstlern aus 40 Nationen auseinandersetzen, die in London ausgestellt hatten.

Auf Grund ihrer Bescheidenheit arbeitet Ulla Wobst seit etwa 40 Jahren durchaus bewusst im Schatten der Dortmunder Öffentlichkeit, obwohl sie sich im Laufe der Jahre zu einer weltweit sehr angesehenen und gefragten Künstlerin entwickelt hat und somit auch in ihrem direkten Lebensumfeld Beachtung finden sollte.

In diesem Artikel möchte ich versuchen, ihren Weg zu einer außergewöhnlichen Malerin aufzuzeigen, indem ich aus einem teilweise persönlichen Blickwinkel- über das auf ihrer Homepage für jeden zu Lesende hinaus gehend- einen Einblick in den Verlauf ihrer Karriere zu zeichnen versuche.

In einem kürzlich geführten persönlichen Gespräch konnte ich detaillierte Auskünfte zu verschiedenen Themenbereichen erhalten und dabei erfahren, welche Momente im Verlauf ihres Werdeganges für sie einen besonderen Stellenwert besitzen.

Erste persönliche Kontakte

Sicherlich unbewusst wahrgenommen habe ich Ulla Wobst zum ersten Mal vor 35 Jahren, als ich meinen Schuldienst am Immanuel-Kant-Gymnasium antrat, näher kennen gelernt habe ich sie in den folgenden Jahren auf etlichen Schul~ und Kollegiumsveranstaltungen, einer gemeinsamen Studienfahrt nach London, beim Kollegiums-Volleyball oder später im privaten Kreis.

Die Lehrerin Ulla Wobst

Im Laufe der Zeit wurde nicht nur mir in zunehmendem Maße bewusst, dass die attraktive, zurückhaltende Kollegin nicht nur eine hervorragende Lehrerin für die Fächer Deutsch und Englisch war, sondern schon damals ein unglaubliches Talent für den sprachlich-künstlerischen Bereich besaß.

So inszenierte sie im Rahmen des Literaturkurs-Unterrichts in der Oberstufe mit ihren Schülern unvergessene, anspruchvolle und professionell wirkende Theateraufführungen, die eine weit gefächerte Palette an Themen abdeckten.

Ionesco’s „Nashörner“, Dürrenmatt’s „Die Physiker“, Shakespeare’s „Mittsommernachtstraum“ oder Wilder’s „Unsere kleine Stadt“ stehen stellvertretend für Theateraufführungen in der Schulaula, die ein Höhepunkt am Ende des Schuljahres waren und mir eindrucksvoll in Erinnerung geblieben sind.

Noch heute schwärmt Ulla Wobst von der Aufführung ihres Deutsch-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 13. Unter dem Titel „Dada is Muß“ setzten die Kursteilnehmer Texte des Dadaismus, einer für die Germanistin wichtige literarische Bewegung, sehr kreativ szenisch um.

Zeitmanagement

Offensichtlich mit der Gabe eines optimalen Zeitmanagements ausgestattet, schaffte es Ulla Wobst, sich neben den teilweise sicherlich auch Nerven aufreibenden Theaterinszenierungen, den aus meiner persönlichen Erfahrung als Englisch-Lehrer zeitraubenden Korrekturen (die sich in ihrem Fall auf 2 Korrekturfächer erstreckten), sowie als Studiendirektorin in der Funktion als Koordinatorin des sprachlich-künstlerischen und literarischen Aufgabenfeldes am IKG, sich in ihrer Freizeit auch noch autodidaktisch mit der Malerei zu befassen.

Die Malerin Ulla Wobst

Während in ihrer Anfangszeit als Malerin ihre Gemälde fast ausschließlich die Wände in ihrem Haus zierten (auch heute schmücken zahlreiche Bilder die Wände und haben aus dem Haus ein kleines Museum werden lassen) und sich lediglich der private Besucher an ihnen erfreuen oder sich auch kritisch mit ihnen auseinandersetzen konnte, wurde mit der Vernissage in den Räumen der Zentrale der Dortmunder Sparkasse ein erster Schritt in die Öffentlichkeit gewagt.

Professionelles Malen nach der Pensionierung

Die Malerei bekam für Ulla Wobst nun einen immer höheren Stellenwert, so dass sie ihrer Passion mittlerweile hauptberuflich in ihrem Atelier, das sich auf dem eigenen Grundstück befindet, nachgeht.

Ihr Mann, der in der Zwischenzeit seine Tätigkeit als Vorsitzender Richter am Dortmunder Landgericht beendet hatte, wuchs nun in die Rolle ihres Managers, denn Ulla Wobst hatte sich mittlerweile national und international einen Namen in Fachkreisen geschaffen, so dass sich eine Ausstellung an die nächste reihte.

Logistische Herausforderung

Nun hieß es, Kontakte zu Kunstgalerien aufzunehmen und zu pflegen, Ausstellungen vorzubereiten und die Werke an die verschiedensten Orte auf der ganzen Welt transportieren zu lassen.

Dieser sehr große Arbeitsbereich mit einem enormen Arbeitsaufwand wurde nun zum neuen Lebensinhalt ihres Mannes und verband somit beide Ehepartner auf einer neuen Ebene.

Ein erstes persönliches Highlight: St. Petersburg (Russland)

Ihre Einzelausstellung in St. Petersburg gestaltete sich für beide zu einem ganz besonderen Ereignis und ist als Highlight in der langen Reihe ihrer Ausstellungen anzusehen.

Die Umstände, die zu dieser Ausstellung führten, sind durchaus erwähnenswert.

Das Ehepaar Wobst besuchte eine Aufführung der „Internationalen Symphoniker“ und kam im Anschluss mit einigen Künstlern ins Gespräch, von denen sie zwei für ihr alljährliches Hauskonzert, zu dem meine Frau und ich ebenfalls eingeladen waren, engagierten.

Die beiden russischen Musiker, ein Saxofonist und eine Harfinistin, waren von den im Haus und in der Galerie zu betrachtenden Werken dermaßen begeistert, dass Ulla Wobst gefragt wurde, ob sie nicht einmal in St. Petersburg ausstellen wolle.

Diese Ausstellung, für die die Deutsche Botschaft die Schirmherrschaft übernommen hatte, wurde vom deutschen Kultur-Attache´ und 2 weiteren Offiziellen im Beisein der Künstlerin, ihres Ehemannes, und zahlreicher Gäste eröffnet.

Diese Ausstellung war ein sehr großer Erfolg!

Mehr und mehr wurde die Malerei zu ihrem zweiten Beruf und somit die Bilder auch zum käuflichen Erwerb angeboten, ein in der Anfangszeit ihres Schaffens undenkbarer Vorgang, denn sie konnte sich von keinem ihrer Bilder trennen.

„Grenzgänger“

In diesem Zusammenhang fällt mir die Erzählung von einer Begebenheit ein, die sich während einer Ausstellung in Brüssel zugetragen hat.

Ein französischer Student einer Film- und Kunsthochschule in Paris schien sich offensichtlich in ihr Bild „Grenzgänger“ (2005) verliebt zu haben, denn er kam an jedem Ausstellungstag vorbei, am letzten Tag sogar mit seiner Freundin, aber den ersehnten Kauf konnte er sich nicht leisten.

Nachdem Ulla Wobst sein Interesse nicht entgangen war, fragte sie ihn nach seinem Namen und seiner Adresse, da sie ihm einen Druck des Bildes als Geschenk zuschicken wollte.

Verblüfft gab der „arme Student“ die gewünschten Daten preis und war einige Zeit danach im Besitz dieses Werkes aus der Serie „Leben, Traum und Tod“, zu dem auch das preisgekrönte Bild „Unter der Oberfläche“ gehört.

Diese Geschichte nahm eine Fortsetzung, denn der „Grenzgänger“ wurde in die Kulisse eines von ihm im Rahmen des Studiums erstellten Kurzfilms integriert.

Ihre persönlich bedeutsamste Ausstellung: Peking/Bejing (China)

Die Ausstellung in der „LDX Gallery“, einer der größten in Peking/Bejing, die fast die Größe eines Museums hat, befindet sich in der persönlichen Skala der bedeutsamen Ausstellungen ganz oben.

Hier stellte Ulla Wobst 2011 drei Bilder zum Thema „German Romanticism“ aus, die auf Grund der Größe der Wände sehr großformatig sein mussten.

In diesem Zusammenhang stellte sie fest, dass ihr dieses große Format besonders liegt, so dass in der Folge weitere großformatige Bilder entstanden.

„Die Staufer im italienischen Cosenza“

2012 wurde Ulla Wobst eine große Ehre zuteil, als das Ansinnen an sie herangetragen wurde, gemeinsam mit Künstlern der 5 Nationen, die einmal die Herrschaft im italienischen Cosenza inne hatten, 5 Tableaus je Künstler zu ihrer jeweiligen Landesgeschichte zu erstellen.

Eine Zusage bedurfte allerdings des guten Zuredens aller Familienmitglieder, denn Ulla Wobst kümmerte sich zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Mann um den in Amerika lebenden Enkel Alexander, der im Schuljahr 11/12 das Immanuel-Kant-Gymnasium besuchte und seine Oma nicht nur im Atelier arbeiten sehen sollte.

Am Ende kam jedoch alles anders.

Die vorher von Seiten der Verantwortlichen nicht klar formulierte Vorgabe, dass die Künstler 2 Monate vor Ort sein sollten, um dort ihre Entwürfe gemeinsam zu erstellen, war letzten Endes der Grund, aus diesem geplanten Projekt auszusteigen, denn diese lange Zeitspanne wäre in die Phase der letzten Schulmonate ihres Enkels gefallen und somit nicht mit dem großmütterlichen Gewissen zu vereinbaren gewesen.

Diese sicherlich nicht leicht zu treffende Entscheidung verdeutlicht, dass die Kunst zwar zu einem ihr Leben über weite Strecken bestimmenden Lebensinhalt wurde, dass aber andere Dinge in ihren Augen einen noch höheren Stellenwert haben.

Eine besondere Ehre: „Women in Art“

Im letzten Jahr meldete sich der österreichische Kunstliebhaber und -experte Reinhard Fuchs, Direktor eines Londoner Auktionshauses, der eines ihrer Bilder aus der Serie "Geister des Regenwaldes“ für das Haus ankaufen wollte.

Deswegen möge sie ihm drei Bilder aus dieser Serie mit Preisangaben mailen…

Etwas später meldete sich Reinhard Fuchs, um ihr mitzuteilen, dass er sie in sein Werk „Women in Art-Masterpieces of Visual Art-The Great Female Artists-From the Middle Ages to the Modern Era“, Band 1, aufnehmen möchte und sandte ihr digital einen Auszug daraus.

Sie fand darin die von ihr bewunderten nationalen und internationalen Künstlerinnen, wie z. B. Tanning, Carrington Gontscharowa, Kahlo, O'Keefe, Münter, P. Modersohn Becker u. v.a.

Erfreut sagte sie zu, reichte die gewünschten Unterlagen ein, und ist nun auf S.331 mit ihrem Bild " Rainmagic" zu sehen.

An dem Werk mit 512 bekannten bildenden Künstlerinnen (Malerinnen, Bildhauerinnen und Fotografinnen) hat der Herausgeber und Autor zusammen mit weiteren Kuratoren 3 Jahre gearbeitet.
Es ist bisher in Deutsch und Englisch seit März dieses Jahres auf dem Markt.

Ausblick

Aus „Women in Art“ entwickelt sich zurzeit ein neues Projekt.

Geplant sind 25 Auktionen in weltbekannten Auktionshäusern von Kunstwerken der in diesem Werk vertretenen Künstlerinnen.

Begonnen wird nicht vor September in diesem Jahr in einem noch nicht benannten deutschsprachigen Auktionshaus.
Ein Vertrag wurde bereits unterschrieben.

Sollte dieser Bericht ihr Interesse geweckt haben, besuchen Sie die Homepage von Ulla Wobst: http://www.atelier-ulla-wobst.de .

Es lohnt sich !!!

Autor:

Volker Oestreicher aus Dortmund-Ost

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