"Kleine Körner" grinsen // Neues Graffiti-Kunstwerk von Friedrich Lohmeier an der Uhland-Schule eingeweiht
Körne putzt sich (weiter) raus: Zugegeben, wegen seiner etwas versteckten Lage auf dem Uhland-Schulhof wird das schrill-bunte Graffito, rund 15 mal drei Meter groß, nicht gleich jedem Körner direkt ins Auge stechen. Doch das Kunstwerk zu entdecken lohnt sich allemal
Mitten im öffentlichen Raum hat der Dortmunder Künstler Friedrich Lohmeier bereits 2012 im Auftrag des Körner Kultur- und Kunstvereins (KKK) zwei Groß-Graffiti auf die Wand der Firma Klotz Hydraulik am Körner Platz (Semerteichstraße) und auf Körnes westliches Eingangstor der Brücke 470 – die so genannte Körner Brücke – am Hellweg gesprüht.
Die über 100 Schüler, das Kollegium und die Elternschaft der Uhland-Grundschule, dazu auch die diversen Nutzer der Turnhalle aus Reihen der Sportvereine dürften ihre helle Freude haben angesichts des nun hier zwischen Heilbronner und Berliner Straße verewigten Feuerwerks der Fantasie:
Mit Raketenantrieb scheinen die hinter der Wand liegenden Häuser am Körner Hellweg in den Himmel abzuheben. Aus ihren Düsen regnen u.a. bunte Smileys hinab, wobei Lohmeier hier bewusst sein Brücken-Motiv der grinsenden Kreis-Gesichter aufgegriffen hat: „Ich nenne sie ,kleine Körner‘.“ Am linken Rand des Graffito beobachtet ein buntes Manga-Mädchen das Spektakel. Und wer genau hinschaut, entdeckt – sogar in passender Himmelsrichtung – Dortmunds Florianturm.
KKK und Künstler Lohmeier präsentierten das Graffito
Am Mittwoch präsentierten die KKK-Verantwortlichen um Chef Helmut Feldmann, Heinz-Dieter Düdder vom Stadtbezirksmarketing Innenstadt-Ost, Uhland-Schulleiterin Jutta Portugall, die die Idee zur Verschönerungsaktion hatte, und natürlich Künstler Friedrich Lohmeier selbst das Graffito. Das hat der 38-jährige Dortmunder Fachhochschul-Student der Sozialpädagogik im Austausch mit einem halben Dutzend von Uhland-Viert- und Drittklässlern in etwa sechs Tagen geschaffen und in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien auf der unbehandelten Wand vollendet.
„Mit entwerfen und sprühen konnten die Kinder zwar nicht, dazu sind sie noch zu jung“, erläuterte Lohmeier das Entstehen des Werks. Dem liegt aber durchaus ein pädagogisches Konzept zugrunde, so der Student aus dem Kreuzviertel: „Ich habe bewusst kindliche Formen gewählt, die dazu anregen, es selbst nachzumalen.“ Wobei die Jungen sich meist für die Auspuffwolken der Raketenhäuser begeistern, die Mädchen eher fürs Manga-Fräulein.
Der Erfolg gibt dem künftigen Pädagogen recht: „Drei der Kinder machen schon in meinem Graffiti-Workshop im Kinder- und Jugendtreff Winkelriedweg mit“, freut sich Lohmeier.
INFO:
Mit rund 800 Euro an Kosten für (teure) Farben und für den Künstler haben der Körner Kultur- und Kunstverein und das Stadtbezirksmarketing Innenstadt-Ost das Graffiti-Projekt an der Uhland-Schule im Rahmen von „Körne putzt sich raus“ finanziert.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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