Jedes Kind ist ein Zirkus-Kunststück // Integratives Osterferien-Projekt im balou für 16 Behinderte und Nichtbehinderte

Die denkmalgeschützte Holzturnhalle der ehemaligen Brackeler Oberdorfschule wurde zur Manege: Vier Tage lang, bis zur Abschluss-Aufführung am Freitag, wurden dort - hier im Bild Alida bei ihrer Balance-Nummer auf der Rolle - 16 Kinder mit und ohne Handicap beim Osterferien-Zirkusprojekt des balou zu Artisten, Jongleuren, Seiltänzern und Zauberern, erlernten wahrlich zirkusreife Kunststücke. | Foto: Günther Schmitz
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  • Die denkmalgeschützte Holzturnhalle der ehemaligen Brackeler Oberdorfschule wurde zur Manege: Vier Tage lang, bis zur Abschluss-Aufführung am Freitag, wurden dort - hier im Bild Alida bei ihrer Balance-Nummer auf der Rolle - 16 Kinder mit und ohne Handicap beim Osterferien-Zirkusprojekt des balou zu Artisten, Jongleuren, Seiltänzern und Zauberern, erlernten wahrlich zirkusreife Kunststücke.
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VON JESSICA STOFFER UND TOBIAS WESKAMP

„So ist es richtig“, lobt Andrea Kruck eine junge Artistin nach gelungener Vorführung auf dem Trapez. Die Zirkuspädagogin leitet gemeinsam mit Ulrike Liskatin das integrative Osterferien-Zirkusprojekt am Brackeler balou.

In der alten Holzturnhalle an der Oberdorfstraße können Kinder mit und ohne Behinderung unter der Leitung von Andrea Kruck und Ulrike Liskatin die unterschiedlichsten Zirkuskunststücke einstudieren. In einem viertägigen Workshop lernen die Akrobaten, Jonglieren, Stelzenlaufen, Zaubern oder Seiltanz. Neben den Kunststücken wird auch der Sinn für Gleichgewicht und ein Gespür für den Körper vermittelt.

Nicht nur Spaß an der Bewegung und Teamgeist sondern auch die Integration von Menschen mit und ohne Behinderung stehen im Mittelpunkt des Projekts.
Insgesamt 16 Kinder erlernen an den vier Tagen die unterschiedlichsten Kunststücke. Viele Teilnehmer kommen aus Brackel, aber auch die östliche Innenstadt und der Dortmunder Süden sind vertreten. Mit dabei sind auch Kinder mit Handicaps. Die meisten von ihnen haben das Down-Syndrom, wie Ulrike Liskatin erklärt. „Die Kinder mit Handicap werden von den anderen Kindern gut aufgenommen. Es gibt keine Probleme bei der Zusammenarbeit, das hätte ich so kaum erwartet.“ Die Jugendlichen mit Down-Syndrom müssen unterschiedlich behandelt werden. Einige brauchen Abwechslung, andere benötigen mehr Struktur.

Aktion Mensch finanziert das Zirkus-Projekt mit

Trainiert wird in mehreren Gruppen. Jedes Kind ist an drei verschiedenen Bereichen beteiligt. Mehrere Kinder haben sich für Akrobatik entschieden. „Ich bilde mit fünf anderen eine Pyramide“, erklärt der zehnjährige Nils. „Das klappt schon gut.“
Mitfinanziert wird das Zirkusprojekt über die Aktion Mensch. „Wir haben schon bei anderen Projekten zusammengearbeitet“, so Liskatin.

Bei einem Blick in die Proben sieht man die Artisten mit bunten Jongliertüchern, Zauberstäben, Stelzen und am Trapez schon fleißig üben. Denn am Abschlusstag muss die Nummer stehen, dann treffen Eltern und Freunde zur großen Aufführung ein. „Das Trainieren ist anstrengend aber es macht auch viel Spaß. Etwas aufgeregt vor der Aufführung bin ich auch“, verrät eine junge Trapezkünstlerin.

PERSÖNLICHES
Andrea Kruck arbeitet seit 1990 als Zirkuspädagogin beim Zirkus Travados. Sie ist außerdem Theaterpädagogin. Ulrike Liskatin arbeitet unter anderem beim Kinder- und Jugendzirkus Popkorn und betreut auch Zirkusprojekte an Schulen.

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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