Café LeseLust 60 plus
Humorvolle Ahnenforschung und 1000 rote Rosen

- Pfr. i. R. Gerd Kerl und…
- hochgeladen von Thomas Brandt
Wie an jedem 1. Freitag des Monats fanden sich viele gutgelaunte Besucherinnen und Besucher im sonnendurchfluteten Wintergarten der Stadtteilbibliothek Brackel ein.
Nach der Begrüßung durch Annika Henke (Bibliothek) und Sabine Henke (Team des Café LeseLust) mit einem Gedicht von Erich Kästner starteten die Vorleser.
Herr Pfr. i.R. Gerd Kerl hatte sich das neue Buch „Gebt mir etwas Zeit“ von Comedian und Autor Hape Kerkeling vorgenommen. Während der Corona-Zeit hatte Kerkeling Ahnenforschung betrieben. Was mit dem Einschicken einer Speichelprobe für einen DNA-Test bei einem Abstammungsportal begonnen hatte und intensive Recherche nach sich zog, endete mit dem Ergebnis: Kerkeling gehört zum englischen Adel! Seine geliebte Großmutter Berta entpuppt sich als uneheliches Kind von König Edward Vll und der Urgroßmutter aus Marienbad. Theoretisch könnte Kerkeling die Nummer 111 in der britischen Thronfolge sein. Seine Wurzeln gehen zurück bis ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts, ein Aha-Erlebnis für den Autor, denn schon beim ersten Besuch im Kindesalter zusammen mit seinen Eltern verliebt er sich in diese Stadt. Mit viel Herzenswärme, Augenzwinkern, aber auch Nachdenklichkeit beschreibt er die Stationen seines Lebens. Eine Kostprobe des genialen Stimmenimitators spielte Herr Kerl aus dem Hörbuch vor, Kerkeling gab Willy Millowitsch und Rudi Carell zum Besten.
Nach der Kaffeepause las Herr Manfred Thiel Kurzgeschichten der Dortmunder Autorin Longa Scheel vor. In „1000 Rosen“ aus dem Band „Lauter Liebe“ beobachtet sie das Seelenleben einer verheirateten Frau. Als ihr Mann nach einem Streit das Haus verlässt, schwankt sie zwischen Erleichterung, neuer Freiheit und Rache, bis zu Bedauern und schließlich zur Sehnsucht. Bis zum Schluss lässt Scheel den Leser im Ungewissen, ob die Sache gut ausgeht.
„Fertigwerden“ nimmt uns mit in die Sommerfrische einer Familie am Timmendorfer Strand. In „Kleingeschichten aus dem größten Ruhrgebiet der Welt“ schildert Ralf Thenior Alltagsansichten. Mit einem Nervenkitzel rundete Manfred Thiel den Vormittag ab: Margarte Zigan erzählt in „Kriminalgeschichten“ scheinbar harmlos und deshalb doppelt mörderisch über die Anwendung giftiger Garten-Pflanzen gegen unliebsame, lästige Mitmenschen. Nicht nachmachen!
Ein interessanter und abwechslungsreicher Vormittag, der zum Nach-Lesen einlädt.
Das nächste Café Leselust findet am 4. April statt.


Autor:Thomas Brandt aus Dortmund-Ost |
1 Kommentar
sehr sehr schönes ♥ Thema