Film ist Gemeinschaftsprojekt: Filmklub Dortmund stellt „Heimat Brackel“ vor
Nahezu alles, was es über den Stadtteil Brackel zu sagen gibt, hat der Filmklub Dortmund in einer Stunde Film untergebracht. „Heimat Brackel“ feiert seine Premiere im November.
„Wir wollten mal etwas über Brackel machen“, erklärt Uwe Koslowski vom Filmklub beim Pressetermin in der Buchhandlung Niehörster die Motivation. „Und wie könnten wir es besser machen als mit einem Film?“ Ein so langes Werk ist eine Premiere für den Filmklub: „Wir widmen uns sonst Filmen, die eine Länge von zehn bis 20 Minuten haben.“
Im Trailer gibt es bereits einen ersten Einblick: Der Bergbau spielt eine Rolle, ebenso das ehemalige Flugfeld. Sowohl das ehemalige Solebad in Neuasseln, heute ein Wohnhaus, als auch die Kommende werden vorgestellt. Man erfährt, dass der Hellweg eine uralte Handelsroute ist. Auch ein Bezug zur gesamten Stadt wird hergestellt: „Die Eingemeindung machte uns großstädtisch.“ Ein Stadtmodell zeigt Brackel um 1820, was die Veränderungen noch verdeutlicht.
Während der Vorbereitung hat sich der Filmklub auch an die Brackeler Bevölkerung gewandt. „Wir erhielten so viele Hinweise, dass wir gar nicht alles umsetzen konnten“, erklärt Koslowski. Alles wollten sie aber auch nicht aufgreifen: „Manche wollten einfach nur Werbung für ihr Geschäft machen.“ Mitgewirkt haben Uwe Koslowski, Volker Krieger, Manfred Riep, Andreas Meier, Hans Berenberg, Egmont Zieseniß, Hans Joachim Stöger, Klaus Werner Voß und Hans Joachim Hirschfeld. „Es war uns wichtig, dass der Film ein gemeinschaftliches Projekt wird“, betont Hirschfeld.
Das Material, dass ihnen auch dank Aufrufen in der Presse zur Verfügung gestellt wurde, bestand hauptsächlich auch Fotos und Filmaufnahmen. Selbst alte Wochenschauberichte aus der DDR fanden sich darunter. „Dort gab es Beiträge über den örtlichen Widerstand gegen Atomraketen, die in Brackel stationiert waren“, erklärt Koslowski. „Auch 16-mm-Film wurde uns angeboten. Darauf waren aber nur Propagandaaufnahmen von Hitler, was nicht zum Film passt“, ergänzt Hans Joachim Hirschfeld. Viele Luftaufnahmen entstanden mit einer Drohne, bei der sie viele Auflagen einhalten mussten.
Interviews konnten nur schlecht reingenommen werden, sonst wäre der Film noch länger geworden. Das Werk wird vermutlich viele ältere Menschen interessieren, ist aber auch etwas für Jüngere. „Die meisten kennen sich nicht so gut mit der Geschichte des Stadtteils aus“, erklärt Volker Krieger vom Filmklub. Die Klubmitglieder können sich vorstellen, etwas Ähnliches auch über andere Stadtteile wie Wickede oder Asseln zu machen.
Premiere feiert der Film am 27. November um 18 Uhr im Seminarraum 1 der Kommende, Brackeler Hellweg 144. Um 20.15 Uhr gibt es eine weitere Vorführung. Um Anmeldung in der Buchhandlung Niehörster wird gebeten. Der Raum bietet Platz für 120 Besucher und ist barrierefrei zugänglich. Die DVD wird es nach der Premiere für 14,95 Euro zu kaufen geben, unter anderem im Internet und in der Buchhandlung Niehörster, Brackeler Hellweg 130a. Den Trailer kann man auf YouTube sehen.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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