Auf dem Hauptfriedhof in Wambel Gottesdienst gefeiert für die Menschen, die in der Pandemie verstorben sind
Dortmund gedenkt der Corona-Opfer
In Dortmund verstarben bis dato 223 Menschen ursächlich an Covid-19, dazu weitere 110 mit Covid-19 Infizierte aufgrund anderer Ursachen. Sie sollen nicht in Vergessenheit geraten.
Für alle Opfer der Pandemie, aber auch für diejenigen, die zurückgeblieben sind, die Trost brauchen in dem, was in ihnen und um sie herum zerbrochen ist, fand heute (16.4.) auf dem Dortmunder Hauptfriedhof in Wambel ein ökumenischer Gottesdienst statt. Am Freitag um 17 Uhr konnten Dortmunder*innen ihn online auf den Internetseiten des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund und der Katholischen Stadtkirche verfolgen und mitfeiern. Dort sowie auf den Videoportalen YouTube und Vimeo ist er auch weiterhin zu finden.
OB Thomas Westphal legt Kranz nieder
Gemeinsam begingen der katholische Stadtdechant Propst Andreas Coersmeier und die evangelische Superintendentin Heike Proske den ökumenischen Gottesdienst. Mit dabei war auch Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal, der im Rahmen des Gottesdienstes einen Kranz für die Dortmunder Opfer der Pandemie niederlegte.
Es sei wichtig, den Menschen, die liebe Angehörige durch die Pandemie verloren hätten, zur Seite zu stehen, dass wir „ihre Trauer, ihre Last mittragen“, sagte der OB. Zugleich bedankte er sich bei den Dortmunderinnen und Dortmundern, die mit ihrer Disziplin und ihrem Mut dabei mithelfen würden, die Pandemie zu überwinden.
Viele Familien trauern um Angehörige, liebe Menschen sind nicht mehr da, mit denen man noch vor kurzem die gemeinsame Zukunft geplant hat. Zurück bleibt für viele ein Gefühl der Zerbrochenheit, das eigene Leben, das Leben mit dem geliebten Menschen scheint in Scherben zu liegen.
Schwerer auszuhalten als die Sorge um die eigene Gesundheit seien oft „die Sorgen um die Menschen, die an unserer Seite sind“, beschrieb Propst Andreas Coersmeier das Erleben vieler Betroffener. Zahlreiche Menschen seien gestorben. „Und jede und jeder zählt, denn um sie trauern wir“, sagte der Propst.
„In unserem Leben ist einiges zu Bruch gegangen.“
Superintendentin Heike Proske
„In unserem Leben ist einiges zu Bruch gegangen“, beklagte Superintendentin Heike Proske. Als Symbol nahm sie beim Fürbittengebet bunte Tonscherben zur Hand und tauchte sie in eine Wasserschale. „Wir nehmen die Scherben des Lebens, betrachten sie, befreien sie von den Zeichen dieser/der Zeit – im Wasser, vielleicht im Meer unserer Tränen, entdecken noch einmal glänzende Seiten“, so Heike Proske. „Wir nehmen die Scherben unseres Lebens und gestalten neu: den Weg nach vorn, Zeichen der Hoffnung, Symbole der Verbundenheit über alle Zeiten hinweg.“
So vieles sei zerbrochen, sagte die Superintendentin. Aber neben der Traurigkeit blieben ein zaghaftes Hoffen und liebende Menschen.
Der Gedenkgottesdienst ist zu finden über die Internetseiten des Evangelischen Kirchenkreises: www.ev-kirche-dortmund.de und der Katholischen Stadtkirche www.stadtkirche-dortmund.de.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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