Das neue Coeur 

Visualisierung des Architekturbüros Schamp & Schmalöer: So soll das Haus später aussehen. | Foto: Schamp & Schmalöer
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  • Visualisierung des Architekturbüros Schamp & Schmalöer: So soll das Haus später aussehen.
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Viele Dortmunder denken mit nostalgischen Gefühlen an die ehemalige Disco „Coeur“ in Husen.

Auch die Großelterngeneration, die das Haus noch als „Lüneburger“ kennt, verbindet schöne Erinnerungen mit dem Haus. Kein Wunder, dass sich so mancher darum sorgte, ob das Haus noch zu retten sei.

Das alte Fachwerkhaus hat in letzter Zeit einiges über sich ergehen lassen müssen: Zuerst wurde es in weiße Folie eingepackt und erinnerte so an ein Christo-Kunstwerk. Dann bekam es warme Füße: Mit einer Wärmebehandlung ging es den verschiedenen Holzschädlingen im Haus an den Kragen. Obendrein wurde es auch noch entkleidet. Die schadhaften Dachziegel sind weg, und „obenrum“ sieht das Haus im Husener Zentrum nun ziemlich nackig aus.

Besitzer Alexander König erklärt dazu: „Das Dach war undicht, deshalb wurden jetzt die Ziegel entfernt und erst Mal eine Unterspannfolie über den Dachstuhl gezogen. Jetzt kann es nicht mehr hineinregnen.“ Das bleibt noch eine Zeitlang so, denn bevor das Haus ein neues Dach tragen kann, wird in den nächsten Bauschritten dafür gesorgt, dass das Gebäude in sich wieder stabilisiert wird. Dazu müssen zum Beispiel im Keller neue Fundamente gesetzt werden.

„Die statischen Anforderungen sind sehr hoch. Im Laufe der Zeit ist die Husener Straße an der Stelle immer höher geworden, das Haus kam aber immer tiefer – das macht jetzt eine Entwässerung zur Straßenseite hin erforderlich.“

Wenn alles nach Plan verläuft, könnte das „neue“ alte Coeur im Frühjar 2019 fertiggestellt sein, so die Schätzungen des Besitzers. Nach wie vor soll im Erdgeschoss ein Café mit Außengastronomie einziehen, ein Pächter dafür steht schon bereit. „Er arbeitet mit viel Herzblut an dem Projekt“, berichtet König.

Ins Obergeschoss wird aller Voraussicht nach eine gewerbliche Nutzung einziehen. „Im Moment ist alles sehr roh im Haus“, so König. Obwohl das Haus in der letzten Zeit von außen einen baufälligen Eindruck machte, muss man sagen, dass der Bestand im Inneren gar nicht so schlecht aussieht.“ Die innenarchitektonischen Pläne sehen vor, dass viel Fachwerk sichtbar erhalten bleibt. Der westfälisch-ländliche Charakter des Hauses soll erhalten bleiben.“

Die Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde verlaufe ausgesprochen gut, so König. „Der Dortmunder Denkmalpfleger, Michael Holtkötter, fand die vorliegenden Entwürfe des Architekturbüros Schamp & Schmalöer gut und hat sogar noch eigene Ideen mit eingebracht. Der Bauantrag ist nun eingereicht, die Genehmigungen der denkmalpflegerischen Teilmaßnahmen sind im Gange.“

Auch von Außen gibt es einige Veränderungen an dem 1878 gebauten Haus: „Im Dach werden Gauben eingebaut, an der Rückfront werden Balkone angebaut und es gibt dort einen Glasanbau.“ Der dörfliche Charakter des Hauses soll betont werden, gleichzeitig soll es aber auch eine Verbindung zum Volksbank-Neubau nebenan geben. Deshalb wird das Fachwerkhaus durch eine kleine gläserne Passage als Durchgang mit dem Neubau verbunden. „ Die ganze Planung und Organisation ist schon ein enormer Aufwand“, erklärt König. „Ich habe da aber auch viel Spaß dran, und die Stelle dort in der Mitte des Dorfes Husen soll schon vernünftig gestaltet werden.“

Für die Nostalgiker unter den Dortmundern plant König eine Ausstellung mit alten Bildern von und aus dem Coeur/Haus Lüneburger. „Beim Aufräumen habe ich Unmengen von alten Fotos im Haus entdeckt, Die meisten waren hinter der Vertäfelung.“ Zumindest zeitweise sollen die Fotos im neuen Coeur zu sehen sein.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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