Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft: Blick in die Hallen von Amazon Dortmund

Amazon Dortmund - Inbound Crossdock (IXD) Center für Europa | Foto: Käfer
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Vor einem Monat wurde das erste Paket verschickt, an ein Logistikzentrum in Polen: Amazon Dortmund ging in Betrieb. Nun erlaubte der Online-Händler einen Blick in die Hallen auf der Westfalenhütte.

Von Pia Käfer

Wer hinter der gelb-grauen Fassade nördlich der Brackeler Straße Hochregallager erwartet, wird enttäuscht. Förderbänder bestimmen das Bild, aktuell sind 12,5 Kilometer Fördertechnik verbaut.
Der Internet-Händler versendet von hier aus nicht direkt an Kunden. An der Kaltbandstraße 4 entstand innerhalb eines Jahres Bauzeit ein Warenverteilzentrum für alle Amazon-Standorte in Europa. Der Händler bündelte damit seine Warensendungen.

Auf der einen Seite des Komplexes kommen die Pakete der Lieferanten an. Mitarbeiter legen die Kisten auf Förderbänder. Scanner identifizieren diese. Manche Pakete werden ungeöffnet weitergeschickt, andere überprüft und umverteilt.

Dies übernehmen Mitarbeiter an Sortierstationen. Bettwäsche, Spielzeug, Motorenöl und mehr landen dabei in schwarzen Kisten. Welches Produkt wohin geschickt wird, entscheiden Computer-Algorithmen möglichst bedarfsorientiert. Mit dem nächsten Förderband geht es für die Kisten zu den wartenden LKW. Diese bringen die Waren in die untergeordneten Logistikzentren in ganz Europa - jene mit den vielen Regalen. "Wir schauen, dass alle LKW ausgelastet sind und transportieren so weniger Luft", fasst Standortleiter Lars Krause (39) zusammen: "Wenn alles gut geht, ist ein Artikel nur vier Stunden hier."

Für die Spitzenwoche vor Weihnachten erwartet er, dass in Dortmund etwa neun Millionen Artikel umgeschlagen werden. Für das nächste Jahr sind 15 Millionen geplant.

Neben viel Technik braucht der Internet-Konzern dafür viele Hände. In Dortmund hat Amazon zurzeit 2000 Mitarbeiter. Hunderte erfahrene Mitarbeiter wechselten aus dem Logistikzentrum Werne zur Westfalenhütte. Für das Weihnachtsgeschäft wurden hunderte weitere Mitarbeiter befristet eingestellt. Über deren Perspektiven auf eine unbefristete Anstellung macht Amazon keine konkreten Angaben. Standortleiter Lars Krause verweist auf das angestrebte Wachstum: "Wir sind mit Ausbaureserve gestartet." Wird diese ab 2018 genutzt, wird das Logistikzentrum eine Größe von 100.000 Quadratmetern haben, vergleichbar mit 14 Fußballfeldern.

Die Zahl der Lastwagen, die das Logistikzentrum an- und abfahren, werde ansteigen. Derzeit seien „es mehrere hundert pro Woche“, so Lars Krause.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord

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