Zur Situation des Gewerbetreibenden im Stadtbezirk Eving // Warnung vor dem Internet
"Wir werden die Krise überstehen, wenn wir alle an einem Strang ziehen"

Ohne Schutzmasken und Abstand geht's derzeit nicht: Michael Döbbel (vorne, l.), Petra Döbbel (vorne, r.), Vivian Döbbel (hinten, l.) und Meik Hibbeln (hinten, r.) vom Evinger Gewerbeverein. | Foto: Gewerbeverein Eving
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  • Ohne Schutzmasken und Abstand geht's derzeit nicht: Michael Döbbel (vorne, l.), Petra Döbbel (vorne, r.), Vivian Döbbel (hinten, l.) und Meik Hibbeln (hinten, r.) vom Evinger Gewerbeverein.
  • Foto: Gewerbeverein Eving
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Seit dem 20. April können die Menschen im Stadtbezirk Eving auch wieder in vielen "ihrer" Geschäfte in Brechten und Lindenhorst, Eving, Kemminghausen und Holthausen einkaufen. Auch zur Situation der Gewerbetreibenden in und um Eving, nimmt der Gewerbevereins-Vorstand um Meik Hibbeln gegenüber dem Nord-Anzeiger Stellung.

Ladenöffnung unter erschwerten Bedingungen

"Mir als 1. Vorsitzender liegt es sehr am Herzen, dass man die kleinen Geschäfte im Stadtbezirk unterstützt und lokal einkauft", wirbt Bestatter Hibbeln: "Unsere Gewerbetreibenden dürfen teilweise (...) unter erschwerten Bedingungen und mit Kosten verbundenen Auflagen wieder öffnen, um für die Kunden auch in der schwierigen Zeit da zu sein. Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist, dass die Bevölkerung sich zu sehr auf das Internet konzentriert und die lokalen Gewerbetreibenden komplett aus den Augen verlieren."

Meik Hibbeln befürchtet: "Sollte das eintreten, stirbt unser Stadtteil aus. Das wäre sehr schade und sehr traurig und darf auf keinen Fall geschehen. Die überwiegenden Mitglieder des Gewerbevereins sind Familienbetriebe, die ihre ganze Zeit, Energie und Leidenschaft in ihr Geschäft bzw. Unternehmen investieren."

Der Gewerbeverein Eving, zuständig für den gesamten Stadtbezirk, zählt aktuell rund 90 Mitglieder. Viele dieser Geschäftsleute haben dem Vereinsvorstand ihre Probleme geschildert.

Gastronomie, Schausteller und Veranstaltungsbrache hat es am schwersten getroffen

Die Gastronomie, Schausteller und die Veranstaltungsbranche habe es wohl derzeit am schwersten getroffen, zieht Hibbeln daraus ein Zwischenfazit. "Aber auch die Geschäfte, die von der Schließung nicht betroffen sind, hatten und haben mit vielen Probleme zu kämpfen", berichtet Hibbeln. Den Handwerkern seien teilweise die Kunden abgesprungen und wollten erst abwarten, bis sich die Lage wieder ein wenig beruhigt hat. Dies erfuhr Hibbeln aus erster Hand von Michael Döbbel, seinem Stellvertreter im Gewerbevereinsvorstand und Inhaber des Evinger Malerbetriebes.

Auch den ansässigen Floristen sind laut Hibbeln die Kunden weggeblieben. Ihr Umsatz sei stark zurückgegangen. Gründe dafür sieht Hibbeln zum Beispiel darin, dass es derzeit keine Geburtstags- und Hochzeitsfeiern mehr gibt. "Auch Trauer-Gestecke sind komplett weggebrochen", weiß Bestatter Hibbeln.

Er selbst als Bestatter ist indes "sehr froh darüber, dass die Verordnungen bei den Trauerfeiern gelockert wurden". Meik Hibbeln berichtet: "Wochenlang mussten Trauerfeiern unter freien Himmel stattfinden und die Zahl der Trauergäste wurde auf maximal zehn Personen begrenzt. Nun besteht wieder die Möglichkeit - unter Einhaltung der Auflagen - in unseren Instituten Abschied nehmen zu können." Auf den verschiedenen Friedhöfen wird laut Hibbeln autark entschieden, ob in den Trauerhallen wieder Trauerfeiern, auflagengemäß, stattfinden können. "Es ist uns eine große Herzensangelegenheit, den Hinterbliebenen in dieser schon sehr schwierigen Zeit die Möglichkeit geben zu können, in einer privaten Atmosphäre ihre Lieben ehrenvoll zu verabschieden."

Fazit des Evinger Gewerbevereins-Chefs: "Wir sind uns sicher, dass wir die Krise überstehen werden, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, zusammen halten, auf einander acht geben und gemeinsam positiv in die Zukunft sehen." 

Homepage:
https://gewerbeverein-eving.chayns.net/

Ohne Schutzmasken und Abstand geht's derzeit nicht: Michael Döbbel (vorne, l.), Petra Döbbel (vorne, r.), Vivian Döbbel (hinten, l.) und Meik Hibbeln (hinten, r.) vom Evinger Gewerbeverein. | Foto: Gewerbeverein Eving
Evinger Handwerkern wie Maler Michael Döbbel, die weiter arbeiteten, sind die Kunden teilweise abgesprungen. | Foto: Gewerbeverein Eving
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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