Spar- und Bauverein modernisiert im Hostedder Viertel In der Liethe, Graebnerstraße, Mohl- und Pücklerweg
Von der Arbeitersiedlung zum Quartier "Bergmanns Wiesen"
Eine ganzheitliche Quartiersentwicklung setzt die Spar- und Bauverein eG in Hostedde um. Die Zechenhaus-Siedlung „Bergmanns Wiesen“ soll bis 2022 mit insgesamt 224 Wohnungen in den Straßen In der Liethe, Graebnerstraße, Mohlweg und Pücklerweg modernisiert werden. Neben der nachhaltigen Modernisierungskonzeption im gesamten Quartier, werden rund 30 neue Wohnungen durch Aufstockung der Bestandgebäude geschaffen.
Nahe der Zeche Gneisenau in Derne, die bis zum Jahr 1985 als eine der förderstärksten Anlagen im Ruhrgebiet zählte, errichtete der Spar- und Bauverein im Jahr 1960 eine Siedlung mit mehr als 220 Wohnungen. Die Wohnungen, die einst Bergmannsfamilien ein Zuhause boten, werden zwischen 2012 und 2022 einer umfangreichen Quartiersentwicklung unterzogen und nach dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit entwickelt.
Historisches Quartier mit neuer Identität
Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 22,1 Millionen Euro, von denen rund 1,8 Millionen Euro von der NRW.Bank und 5,3 Millionen Euro von der kfW eingeflossen sind, zielt die Modernisierung vor allem auf die energetische Optimierung des Quartiers ab.
Dazu werden unter anderem Fassaden und Keller gedämmt, Heizungen zentralisiert sowie neue Eingangs- und Wohnungstüren werden verbaut. Dreifach verglaste Fenster mit Rollläden halten Hitze und Kälte fern und moderne Videosprechanlagen sollen das Sicherheitsgefühl der Bewohner steigern. Darüber hinaus sorgen vergrößerte Balkone und der Einbau neuer Bäder für mehr Wohnkomfort.
Neu ist auch das Fassadenkonzept, welches sukzessive auf allen modernisierten Häusern zum Einsatz kommt und Identität schaffen soll. Das Quartier, das künftig den Namen „Bergmanns Wiesen“ tragt, repräsentiert seinen industriellen Hintergrund und den hohen Grünanteil durch unterschiedlichste Motive aus Bergbau und Natur.
Mehr Wohnraum durch Aufstockung
Um der hohen Nachfrage an bezahlbaren Wohnungsraum gerecht zu werden, hat die Spar- und Bauverein eG neben der Modernisierung auch das Wohnungsangebot durch Aufstockungen erweitert. So entstehen rund 30 neue Wohneinheiten und 2.200 m² Wohnfläche.
Nachdem im März 2020 der Umbau der ersten Häuser startete, sind seit Februar 2021 bereits acht neue Wohnungen mit rund 54 bis 78 m² Wohnfläche bezugsfertig. Weitere Wohnungen folgen.
Nachhaltige Flächennutzung
Bei einem gemeinsamen Termin vor Ort stellten Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der eingetragenen Genossenschaft Spar- und Bauverein, und Generalbevollmächtigter Florian Ebrecht die Einzelheiten des nachhaltigen Konzeptes vor.
Im Fokus des Austausches mit Anja Laubrock, der stellvertretenden Leiterin des städtischen Amtes für Wohnen, und Oliver Lebrecht, dem Wohnungsbaukoordinator der Stadt Dortmund, stand, wie die heutigen und zukünftigen Herausforderung bei der Modernisierung von Bestandswohnungen und bei der Schaffung neuen Wohnraums zu bewältigen sind.
„Gerade dort, wo Wohnungsnot am deutlichsten zutage tritt und nur noch wenige Freiflächen und Baulücken verfügbar sind, sind Dachaufstockungen eine ideale Lösung um unseren Genossenschaftsmitgliedern ein größeres Angebot bezahlbaren Wohnraums zu bieten“, so Florian Ebrecht.
„Unsere Genossenschaft besitzt eine große Anzahl an Bestandshäusern. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen, denn besonders wenn ein Haus alle Voraussetzungen für eine Aufstockung erfüllt, lässt sich durch eine solche Maßnahme oftmals schneller neuer Wohnraum schaffen als durch Neubaumaßnahmen auf der grünen Wiese“, sagt Franz-Bernd Große-Wilde.
Grundmiete liegt im Schnitt bei 5,13 Euro
Die Grundmiete der neu entstandenen Wohnungen liegt bei 8 Euro je Quadratmeter pro Monat und damit unterhalb des Mietbereichs für Neubau. Die Grundmiete der modernisierten Bestandswohnungen im Quartier Hostedde liegt im Schnitt bei 5,13 Euro.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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