Weitere Nutzer des Kik-Parkplatzes bemängeln Vorgehensweise
Parkende in Eving fühlen sich abgezockt
Die Evingerin Leni Hötte ist nicht allein. Nicht nur sie klagt über 30 Euro, die für falsches Parken am Evinger Kik-Discount zu zahlen sind. Nach der Berichterstattung meldeten sich weitere Dortmunder beim Nord-Anzeiger. Sie berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Kik-Parkplatz und dessen Bewirtschafter Loyal Parking. Bezirksbürgermeister Oliver Stens (SPD) hat sich eingeschaltet.
Die geschilderten Fälle gehen zurück bis Oktober. Probleme gab es schon vor dem aktuellen Lockdown. Eine Internetrecherche zeigt zudem: Auch in Hombruch und Bochum-Langendreer haben Kik-Kunden Probleme mit Loyal Parking.
Kontrollen kurz vor und nach Ladenschluss
Offenbar jeweils kurz vor und nach Ladenschluss des Textildiscounters kontrollierte der Parkraumbewirtschafter den Hinterhof-Parkplatz, gelegen zum Evinger Platz hin. "Ich hatte um 8.45 Uhr mein Auto dort geparkt, mit Parkscheibe, bin zur Bank und dann für einen Umtausch zu Kik", erzählt Thomas Lohrmann dem Nord-Anzeiger. Sein Knöllchen sei um 8.48 Uhr ausgestellt worden. Hat ein Kontrolleuer auf Parkende wie ihn gelauert? Kunden, die sich abgezockt fühlen, vermuten dies. Da Kik erst um 9 Uhr öffne, habe Lohrmann jedenfalls außerhalb der Geschäftszeiten dort geparkt, die Vertragsstrafe sei fällig. Der Evinger zahlte nicht. Es folgten mehrere Schriftwechseln. Schließlich forderte ein Inkasso-Büro fast 100 Euro.
Thomas Lohrmann blieb hartnäckig, wandte sich jetzt an die Kik-Zentrale in Bönen. Dort zeigte man sich von Berichten über den Park-Ärger an der Evinger Filiale überrascht. Wo erst viele Briefe nötig waren, half Lohrmann Ende Januar eine Sachbearbeiterin aus der Kik-Zentrale. "Jetzt muss ich keine Strafe mehr zahlen", freut sich der Evinger.
Nach einem ersten Widerspruch dennoch bezahlt hat Marlis Baß. "Da muss eine Kette vor, wenn man den Platz erst um 9 Uhr oder außerhalb der Schließung befahren darf", meint sie. Ohne handle es sich um eine Falle. Ähnlich sieht dies Brigitte Klara Leitersdorf. Die Brechtenerin schilderte dem Nord-Anzeiger, wie sie ihrer Nachbarin gegen die als ungerecht empfundene Vorgehensweise von Loyal Parking beistand: "Die waren nicht zu erweichen."
KiK: Keine Kontrollen mehr im Lockdown
Der Parkraumbewirtschafter mit Sitz am Ostenhellweg lässt Anfragen zum Thema unbeantwortet. Tätig wurde jetzt Kik. Das Unternehmen teilte mit, dass der Evinger Parkplatz im Lockdown nicht mehr kontrolliert werden soll.
Um diesem Parkplatz-Ärger dauerhaft ein Ende zu bereiten, hat Bezirksbürgermeister Oliver Stens seine Vermittlung angeboten. Gerne fände er eine Lösung, schließlich grenzt der Parkplatz auch direkt ans Amthaus, samt Seniorenbüro und Stadtteilbibliothek. (pk)
Tipps vom Verbraucherschutz
- Die Beschwerden über Parkraumbewirtschafter nehmen laut Aussage der Verbraucherzentrale Dortmund.
- Sie rät, bei Unstimmigkeiten schriftlichen Widerspruch einzulegen.
- Wer auf dem Parkplatz oder in der Tiefgarage eines Marktes parke, erkläre sich automatisch mit den dort herrschenden Bedingungen einverstanden.
- Durch das Parken entstehe ein Vertrag - unter bestimmten Voraussetzungen.
- Auf Privatparkplätzen handele es sich bei Knöllchen um sogenannte Vertragsstrafen.
- Nicht umsonst nenne sich das System "Parkraumbewirtschaftung" – solle also etwas einbringen.
- Verbraucherschützer raten, die Lage vor Ort inklusive der Schilder mit Bildern zu dokumentieren.
- In der Sondersituation Lockdown könne nur auf Kulanz gehofft werden. Tipps vom Verbraucherschutz
Autor:Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord |
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