Lünings Hofladen lockt bewusste Käufer hinaus aufs Feld

Hofläden-Serie Teil 5: Regelmäßig auf Eiertour

Seit Sommer 2020 gibt es einen kleinen Spielplatz. Saisonale Produkte aus eigener Herstellung, verkauft mit einem Lächeln: Hofläden boomen! In der Corona-Pandemie bekommt der Lebensmittelverkauf ab Hof einen zusätzlichen Schub. Der bewusste Einkauf vor Ort begeistert immer mehr Dortmunder. Der Ost-Anzeiger stellt Hofläden im Nordosten in einer Serie vor. Im fünften Teil geht es nach Lanstrop.

Im Städtedreieck Dortmund, Lünen und Kamen befindet sich Hof Lüning. Ein Komplex junger Bauten mitten im Feld: Haupthaus, Stallungen, Scheunen und ein separater Hofladen. „Unser Altbetrieb war im Lanstroper Ortskern. Dort gab es zuletzt keine Möglichkeiten zur Erweiterung“, erklärt Silvia Lüning. So zog die 44-Jährige mit Familie, Tieren und Maschinen im Jahr 2007 hinaus aufs Feld, genauer gesagt zur Adresse Am Burhag 51.

Landwirtschaft in der vierten Generation

Den landwirtschaftlichen Betrieb Lüning gibt es inzwischen in der vierten Generation. Direktvermarktung war von Anfang an ein Thema. Erst im Wohnraum, dann in einer kleinen Hütte. 2015 errichtete Familien Lüning zentral inmitten des Hofes einen Neubau für den Laden. Dort werden inzwischen vielfältige regionale Produkte verkauft, manche davon im Austausch mit Berufkollegen oder kleinen Manufakturen.

Aus eigener Produktion gibt’s bei Lüning in Lanstrop Eier und Geflügel. Auf dem Hof leben 2000 Hennen in Bodenhaltung sowie 800 Schweine. Für die Gastronomie fährt Silvia Lüning regelmäßig auf Eiertour. „Zum Glück hielten viele Restaurants in Corona einen Lieferbetrieb aufrecht“, erinnert sich die Landwirtin an die vergangenen Monate. So gab es immer genug Abnehmer für die täglich frischen Eier. „Unser Kundenstamm ist gewachsen. Er hat sich ins Private verlagert. Und wir haben festgestellt: Wer für Eier kommt, nimmt gerne weitere Lebensmittel mit“, so Silvia Lüning.

Alle zwei Wochen gibt es bei Lünings frische Suppenhühner. Kaninchen kommen aus dem Münsterland. Fleisch und Wurst liefern die Metzgereien Jedowski aus Unna sowie Demarczyk aus Kamen-Methler. Große, verglaste Kühlschränke im Ladenraum beinhalten diese Waren sowie Molkereiprodukte. Stilecht werden Marmeladen in einem alten Bauernschrank präsentiert. Mehl sowie Müslis aus zwei kleinen Mühlen stehen aufgereiht auf einer alten, hölzernen Werkbank. Außerdem gibt es Säfte, Wein und Spirituosen. Unterm Vordach warten Kartoffeln, Obst und Gemüse auf Kundschaft. Eine Imkerin aus Lanstrop und ein Imker aus Methler liefern regionalen Honig. „Und jetzt im Sommer verkaufen wir auch Bauernhofeis“ betont Silvia Lüning. Entweder als kleine Portion für sofort oder als Familienpackung mit 500 Millilitern.

Der Einkauf im Hofladen ist für viele Kunden ein beliebter Ausflug zum Bauernhof – so auch in Lanstrop. Zu sehen gibt es bei Lünings beispielsweise große Landmaschinen. Kinder können selbst Platz nehmen auf kleinen Nachbauten. Denn: „Letzten Sommer haben wir einen kleinen Spielplatz angelegt“, verweist Silvia Lüning auf die Wiese links vom Hofladen. Schaukel, Wippe und Spieltraktoren sorgen für Kurzweil beim Nachwuchs, „damit die Eltern in Ruhe einkaufen können“, so die Landwirtin.

Ebensfalls im ersten Corona-Sommer stellte Familie Lüning zwei kühlende Verkaufsautomaten vor den Hofladen. Auch außerhalb der Öffnungszeiten können Kunden so zum Beispiel Joghurt, Eier oder Bratwürste kaufen. „Das wird sehr gut angenommen“, berichtet Silvia Lüning. 

Von Pia Käfer

Lüning

• Hof von Familie Lüning
• Am Burhag 51 in Lanstrop
• Öffnungszeiten: Mittwochs, donnerstags und freitags von 9 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr.