Trotz geschlossener Geschäfte werden in Eving Knöllchen an Falschparker verteilt
Eving: Park-Ärger im Lockdown
Leni Hötte ärgert sich. Ein bisschen über die eigene Unachtsamkeit. Vor allem aber über die Beharrlichkeit, mit der ein Dortmunder Parkraumbewirtschafter im Lockdown Geld fürs Falschparken einfordert. "Wäre in dieser besonderen Situation nicht Kulanz möglich?" fragt die Seniorin, als sie sich jetzt mit ihrem Ärger an den Nord-Anzeiger wendet.
Es war am Montag vor Weihnachten, dem 21. Dezember. Die Regelungen für den verschärften Lockdown waren soeben in Kraft. Leni Hötte (79) war in ihren Gedanken jedoch mehr bei ihrem Mann im Krankenhaus als bei den fortan geltenden Einschränkungen im Einzelhandel. Schnell noch ein Paar besonders warme Socken für dessen Zeit im Krankenhaus besorgen, so ihr Plan.
Sie steuerte mit ihrem Auto die Kik-Filiale am Evinger Platz an. Weshalb ihr Auto das einzige Fahrzeug auf dem Parkplatz war, wurde der 79-Jährigen erst bewusst, als sie vor der verschlossenen Tür des Bekleidungsdiscounters stand. Das Ladenlokal war innen wie gewohnt hell erleuchtet. Ein Plakat an der Glastür erinnerte die Seniorin an die aktuellen Umstände. Kurzerhand entschied sie sich, im nahe gelegenen Drogeriemarkt nach Socken zu schauen. Ihr Auto ließ sie stehen. Eine teure Fehlentscheidung, wie sich bald herausstellte. "30 Euro Vertragsstrafe soll ich zahlen!" berichtet Hötte dem Nord-Anzeiger. Sie habe außerhalb der Geschäftszeiten von Kik den Parkplatz genutzt, schrieb ihr Firma Loyal Parking mit Sitz am Ostenhellweg in Dortmund. Da sei auch ihre korrekt genutzte Parkscheibe egal. "Parken nur während der Öffnungszeiten", stehe schließlich auf dem Schild an der Einfahrt zum Parkplatz. Dass an einem Montagmorgen um kurz nach 10 Uhr das Geschäft außerhalb des Lockdowns geöffnet gewesen wäre, lässt Parkraumbewirtschafter Loyal Parking nicht gelten. "Ich hätte mir gewünscht, dass der Parkplatz abgesperrt ist. Flatterband hätte genügt", sagt die Evingerin. Nun fühle sie sich wie in eine Falle getappt.
Leni Hötte hat schriftlich Widerspruch eingelegt. Loyal Parking beharrt in seiner Antwort weiter auf der Zahlung von 30 Euro. Zunächst hatte die Evingerin auf Kulanz gehofft. Nun überlegt sie, den Fall an einen Anwalt zu geben.
Loyal Parking ließ die Anfragen des Nord-Anzeigers zu diesem Sachverhalt unbeantwortet.
Autor:Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord |
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