Gewerbeverein Eving erinnert nicht nur an die ausgefallene Kohlenkirmes
Zeichen gegen Einschränkungen gesetzt
Ein Kirmesplatz ohne Karussells und Buden... Mit einem Treffen auf dem leeren Evinger Marktplatz hat der Gewerbeverein Eving und Umgebung dem coronabedingten Ausfall der Kohlenkirmes ein Zeichen entgegen gesetzt - aber auch positive Signale gegeben.
Gemeinsam mit Schaustellern, dem Verein der Interessengemeinschaft Brechten Aktiv und Gewerbetreibenden aus dem Stadtbezirk Eving machte der Vorstand des Gewerbevereins auf die Probleme aufmerksam. Auf den Marktplatz kamen zudem auch Bürger, um mit den Vereinsmitgliedern zu sprechen.
„Bei den Schaustellern ist die Laune im Keller“, bedauert Meik Hibbeln, Vorsitzender des Gewerbevereins. "Sie versuchen, sich mit kleinen Veranstaltungen über Wasser zu halten. Das sind aber nicht annähernd genug Einnahmen, dass sie davon leben können."
Auch für die Menschen, die sonst die Kohlenkirmes besuchen, sei ein wichtiger Ort zum Austausch weggebrochen, so Hibbeln. „Viele konnten dort Kontakte pflegen, besonders die, die keine Familie haben. Solche Veranstaltungen sind ja generell ausgefallen.“ Für die Gewerbetreibenden sei der Ausfall der Kohlenkirmes ein Riesenverlust, da weitaus weniger Leute kommen als vor der Pandemie. „Durch die Kirmes kam Belebung in den Vorort, da sie auch Leute aus Eving und von weiter weg anzog, die dann hier eingekauft haben.“
Hibbeln findet es nur schwer verständlich, dass etwa Geschäfte wieder öffnen und Trödelmärkte wieder stattfinden dürfen, Veranstaltungen wie die Kohlenkirmes aber nicht. „Auch eine Kirmes wäre unter ähnlichen Auflagen möglich. Wenn man sieht, wie Menschen beispielsweise über den Westenhellweg gehen, ohne dass dort Personalien aufgenommen werden, ist das nicht viel anders, als wenn sie über eine Kirmes gingen.“
Durch den Wegfall des Seniorennachmittags mit Kaffee, Kuchen und Unterhaltung haben die Älteren eine gute Gelegenheit zum Plauschen verloren. Auch andere Vereine seien von den Einschränkungnen betroffen. „Kleingartenvereine zum Beispiel veranstalten Gartenfeste, um ihre Mitglieder zu unterhalten und um neue zu werben.“
Bei all den Problemen will der Gewerbeverein aber auch positive Signale setzen. „2019 hat uns Brechten Aktiv beim Osterfeuer toll unterstützt“, lobt Hibbeln. „Daher haben wir dem Verein jetzt eine Spende über 500 Euro überreicht.“ Das Geld kann dieser für seinen Stadtteil einsetzen. „Wir könnten uns zum Beispiel Nistkästen in den Wäldern vorstellen oder Brettspiele für Senioren, da diese durch die eingeschränkten Besuchszeiten gelitten haben. Aber das entscheidet Brechten Aktiv“, erklärt Hibbeln.
Die Reaktionen der Bürger, die zum Treffen kamen, waren durchweg positiv, freut sich Hibbeln. „Viele brachten noch einmal ihre Enttäuschung zum Ausdruck, dass die Kohlenkirmes nicht stattfinden kann. Sie verstanden aber, dass das aufgrund der aktuellen Einschränkungen leider nicht geht“, beschreibt Hibbeln. Der Gewerbevereins-Vorsitzende und die anderen Teilnehmer des Treffens hoffen jetzt, dass die Traditionsveranstaltung im kommenden Jahr wieder stattfinden kann.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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