Bosseln, ein norddeutscher Volkssport erobert das Ruhrgebiet
Heimatverein Holthausen pflegt mit Kugel und Kraber neue Tradition im Pferdedorf
Schon zum 13. Mal wurde jetzt im kleinen Pferdedorf Holthausen gebosselt.
Einmal jährlich lässt der Heimatverein Holthausen die Bossel-Kugel über die Straßen und Wege des ländlichen Vorortes im Dortmunder Norden rollen. Am vergangenen Samstag (7.3.) starteten diesmal 22 Teilnehmer*innen bei sonnigem Wetter am ehemaligen Vereinsheim „Zur schönen Aussicht“.
"Für das Bosseln wird Geschick und Kraft benötigt", weiß Markus Halfmann vom Vereinsvorstand: "Mit viel Schwung und möglichst weit werfen die Teilnehmer eine Holzkugel entlang der Feldwege - und häufig darüber hinaus. Dass die Kugel dabei nicht immer die erhoffte Flugbahn nimmt und im Graben landet ist normal und oftmals gewollt."
So sehen es zumindest die gegnerischen Teams, die ihre Schadenfreude nicht verbergen können. In solchen Fällen kommt der Bosselkugel-Kraber zu Einsatz. Ein Greifer, mit dem das Spielgerät aus den teilweise wassergefüllten Gräben gefischt wird.
In vier Gruppen mit den Bezeichnungen "Igel", "Füchse", "Spatzen" und "Hasen" kämpften die Teilnehmer mit sportlichem Ehrgeiz und einer noch größeren Portion Spaß darum, die rund zwei Kilometer lange Bossel-Strecke mit möglichst wenigen Würfen zu bewältigen. Am Ende siegte das Team der "Spatzen" mit insgesamt 40 Würfen.
Die vergnügliche und sportliche Veranstaltung endete - wie gewohnt - mit einem gemeinsamen Grünkohl-Essen.
Das angehängte Foto wurde vom Heimatverein Holthausen gemacht. Die abgebildeten Teilnehmer des Bosselturniers sind mit der Veröffentlichung des Fotos einverstanden.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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