Spaß und Farbe im grauen Alltag: Ferienaktion des Jugendamtes im Übergangsheim in Derne
Kinder spielen Memory, die Eltern unterhalten sich fröhlich: Mit dem Projekt „Hallo Nachbar“ wollen das Flitzmobil und der Abenteuerspielplatz Scharnhorst des Jugendamtes sowie das Deutsche Rote Kreuz den Menschen im Übergangswohnheim Derne II den Alltag verschönern.
Derne. Es regnet, doch davon lassen sich Initiatoren und Teilnehmer der Ferienaktion nicht aufhalten. Zwar sind weniger Kinder dabei als an den anderen Tagen, aber Spaß haben sie trotzdem. Ponyführen steht heute dank des Kooperationspartners Reitverein ASP Scharnhorst auf dem Programm in der ehemaligen Hauptschule, Altenderner Straße 54. „Wir sind wetterfest“, sagt Cornelia Bothe von der Projektorientierten mobilen Arbeit im Stadtbezirk Scharnhorst des Jugendamtes. Sie ist gerne spontan: „Ich mag es, nicht genau zu wissen, wer und wie viele kommen und was wir konkret machen können“, erklärt sie.
Während der gesamten Osterferien gibt es täglich von 10 bis 13 Uhr ein vielseitiges Programm mit Mitmach-Aktionen. Durchschnittlich sind etwa 30 Kinder am Tag da. Auch einige Stammkinder des Abenteuerspielplatzes sind mit dabei, um so den Alltag und die Kinder im Heim kennenzulernen. Einige der Bewohner waren vorher auch schon zwei- oder dreimal auf dem Spielplatz zu Gast. Alle verstehen sich gut und gehen friedlich miteinander um, vor allem die Kinder. Sprachbarrieren spielen kaum eine Rolle. Auch die neunjährige Mais aus Syrien gefällt die Aktion, vor allem die Spiele. „I like everything“, sagt sie fröhlich.
Mit der Dortmunder Grafikerin Astrid Halfmann machen die Kinder Bastel- und Malaktionen. Beim Memoryspiel aus Beton lernen sie spielerisch deutsche Worte kennen. „Wir wollen Spaß und Farbe in den grauen Alltag bringen“, sagt Astrid Halfmann, die öfter bei solchen Aktionen dabei ist. „Tag für Tag nähern wir uns an“, so Cornelia Bothe. „Die Kinder schätzen es, dass die Erwachsenen gemeinsam was mit ihnen unternehmen. Und die Eltern freuen sich auch.“ Fröhlich drängeln sich die Jugendlichen um ein Feuer und backen Kartoffeln und Stockbrot. Der SV Derne 90 hat zudem gekochte, bunte Eier vorbeigebracht. Vereinsmitglieder des DJK boten für die erwachsenen Bewohner „Boule“ an. Der Sportstudent Al-Hakan Abdal (22) aus dem Irak freut sich über die Angebote. Besonders mag er alles, was mit Sport zu tun hat, speziell Fußball. Er möchte gerne Profispieler werden, wie er verrät.
Die Aktionen sind auch auf die Zukunft ausgerichtet. So werden etwa Spiele gebastelt, die dann in dem Heim verbleiben, auch wenn die derzeitigen Bewohner ausziehen. Und für den Tag der Offenen Tür am 22. April im Heim basteln sie Plakate und Banner. „Wir überlegen auch, ob wir vielleicht regelmäßig in das Übergangsheim kommen können“, sagt Cornelia Bothe.
Wer möchte, kann jederzeit zu der Ferienaktion dazu stoßen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Das Projekt wird aus Mitteln des Förderpreises „Soziale Stadt 2015“ finanziert.
Mobile Angebote im Wohngebiet Derne und in Lanstrop sind geplant. Dabei werden vorhandenen Netzwerke wie Familienzentren und Wohnungsunternehmen mit eingebunden.
Derzeit leben 180 bis 200 Menschen im Übergangsheim Derne II.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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