Russisches Märchen begeisterte kleine Schauspieler und Zuschauer
Seit September 2011proben die 27 Kinder der 2a der Brukterer Grundschule in Lanstrop ein Theaterstück rund um das russische Märchen „Die schöne Wassilissa“.
Im Rahmen des Projektes „Kultur und Schule, finanziert vom Land NRW, tauchten die Kinder unter der Leitung der Theaterpädagogin Manuela Wenz und der Tänzerin Elena Leniger einmal pro Woche in die Welt der Bühne und des Tanzes ein. Auch die Klassenlehrerin Brigitte Hoffmann unterstützte das Projekt sehr engagiert: „Manche Kinder haben hier ganz neue Seiten von sich gezeigt…“
Da einige Kinder aus der Klasse russische Wurzeln haben, hatten diese Kinder einen besonderen Bezug zur russischen Märchenwelt. Endlich war ihr Russisch-Sein nicht mehr Manko, sondern besondere Auszeichnung.
Die überlebensgroße selbstgebaute Hexe Babayaga, das lebendige Häuschen mit Hühnerbeinen, die randalierende Bande von Räuber Nachtigal, die nächtlichen Zauberpüppchen, die mutige Wassilissa, der schlaue Ilja gehören zu der Figurenwelt des russischen Märchens „Die schöne Wassilissa“.
Angelehnt an die Fassung des beliebten Weihnachtsmärchens des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund, geben sowohl Wassilissa die Heldin und Ilja den Helden der Geschichte:
Die schöne Wassilissa lebt mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter und Stiefschwester zusammen. Die Stiefmutter kann ihre schöne Stieftochter nicht ausstehen. Während sie die eigenen Töchter den ganzen Tag verwöhnt, lässt sie Wassilissa von früh bis spät arbeiten und nie ist sie mit ihr zufrieden. Der Vater wagt es nicht, seiner neuen Frau zu widersprechen. Eines Tages schickt die Stiefmutter Wassilissa in den Wald der Babayaga zum Holzholen. Dort trifft sie auf Ilja, einen jungen Burschen, der sich in sie verliebt.
Als er ihr folgt, sieht er, wie Wassilissa von der Hexe Babayaga gefangen genommen wird. Ilja will sie befreien. Doch bevor ihm das gelingt, sind noch Abenteuer mit der gemeinen einer Räuberbande zu bestehen.
Der Inhalt des Stückes wird durch die Bezüge zur Lebenswelt der Kinder lebendig: Patchwork-Familien und ihre Konflikte, erste Verliebtheit oder auch die Auseinandersetzung mit Gut und Böse kennen die Kinder gut. Das Spiel mit verschiedenen Rollen erweiterte auch ihre sozialen Schlüsselkompetenzen.
Der Perspektivwechsel vom bloßen Zuschauen im Kinder- und Jugendtheater zum Selbermachen ließ die Kinder eigene neue Stärken entdecken und entfachte ihre Spiellust. Steven: „Zuerst wollte ich bloß das Licht und den Vorhang machen, aber jetzt bin ich Räuber. Und ich bin ein guter Räuber.“
Ein wunderbarer Nebeneffekt liegt in der „interkulturellen Horizonterweiterung“, so konnten die Kinder und Eltern mit russischen Wurzeln – und derer gibt es in Lanstrop viele – den anderen Einblick in ihre Kultur geben.
Autor:Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord |
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