Rettung statt Brandschutz
Mit ihrer ursprünglichen Aufgabe, nämlich der Brandbekämpfung, hat die Feuerwehr immer weniger zu tun. Während die Zahl der Brandeinsätze stetig sinkt, steigen Rettungs- und Krankenfahrten. Rund alle fünf Minuten rückt die Feuerwehr zu einem Einsatz aus.
Acht Großbrände verzeichnete die Feuerwehr im letzten Jahr, dabei gab es zwei Todesopfer. Insgesamt gab es 2513 Brandeinsätze. Diese Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurück gegangen, auch weil die Technik bei Brandmeldern besser ist und die Feuwehr mehr vorbeugende Arbeit leistet, zum Beispiel durch brandschutztechnische Beratungen. Ihre Zahl stieg im letzten Jahr um 14 Prozent.
Genauso kontinuierlich gestiegen sind die Zahl der Rettungseinsätze auf 105.730 Einsätze. "Hier kommen mehr Spezialaufgaben auf uns zu, zum Beispiel die Verlegung von Intensiv-Patienten oder der Transport von schwer übergewichtigen Kranken", so Feuerwehr-Chef Dirk Aschenbrenner.
Auch die extremen Wetterlagen der letzten Zeit stellt die Feuerwehr vor Probleme: So wurde nach dem Unwetter in Marten vor rund einem Jahr zwei Hochleistungspumpen angeschafft.
"Wie kommt der Rettungswagen in acht Minuten bei Eis und Schnee zum Patienten?" ist eine weitere Frage, die es angesichts der kalten Winter der letzten Jahre zu lösen gilt. Schnee und Eis fordern der Feuerwehr auch ganz spezielle Einsätze ab. So musste im letzten Winter die Turmhaube der Reinoldikirche von Eisschollen befreit werden, die hinabzustürzen drohten. Höhenretter übernahmen diese Aufgabe.
"Wir bekommen immer mehr komplexere und sensiblere Technik und Infrastrukturen", so Aschenbrenner. Darauf muss die Feuerwehr sich einstellen.
Neben all diesen Veränderungen muss die Feuerwehr nicht nur die Kameraden von den freiwilligen Feuerwehren schulen und ausrüsten, sondern auch für den eigenen Nachwuchs sorgen. Immerhin 648 Mitglieder haben die freiwilligen Feuerwehren in Dortmund, dazu kommen noch 263 Jugendliche in den Jugendfeuerwehren und immerhin 38 Frauen sind bei den Freiwilligen aktiv. "Wie wünschen uns mehr Frauen und auch mehr Migranten", betont Dirk Aschenbrenner.
Die Frauenquote bei der Berufsfeuerwehr ist schlechter, und auch bei der Ausbildung hakt es: 50 Feuerwehrleute könnten jedes Jahr ausgebildet werden, doch von rund 800 Bewerbern blieben zuletzt nur rund 40 tatsächlich übrig. "Da gibt es einerseits Probleme mit der Leistungsfähigkeit, aber auch mit der Motivation der Bewerber", so Hauke Speth, der die Abteilung Ausbildung leitet.
Speth ist auch der neue Chef des Instituts für Feuerwehr- und Rettungstechnologie, das nun wieder in die Feuerwehr integriert ist. Sein Vorgänger imAmt war der ehemalige Leiter der Feuerwehr, Klaus Schäfer. das Institut beteiligt sich an der internationalen Sicherheitsforschung und verfügt damit über die aktuellesten Wissenstände.
Auf dem neuesten Stand sind auch die Feuerwachen mit dem Neubau der Hauptwache. Jetzt wären die Wachen der Freiwilligen Feuerwehren an der Reihe, doch bei dem Bauprogramm hapert es am Geld.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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