„Kein Leichenschmaus, sondern Geburtstagsfeier“: Projektgesellschaft Minister Stein hat zahlreiche neue Arbeitsplätze in Eving geschaffen
Vor 30 Jahren war die letzte Einfahrt auf der Zeche Minister Stein, begleitet von zahlreichen Arbeitsplatzverlusten. Dem wollte die Projektgesellschaft Minister Stein mbH im Service- und Gewerbepark Minister Stein entgegenwirken. Jetzt hat sie ihre Aufgabe erfüllt und wird aufgelöst.
Das Besondere an der Projektgesellschaft ist, dass sowohl der Eigentümer des Areals (RAG) als auch die Stadt direkt beteiligt waren. „Der Service- und Gewerbepark Minister Stein ist ein vorbildliches Public-Private-Partnership-Projekt, dass die RAG Montan Immobilien wie bei unserer anderen Fläche Gneisenau gemeinsam mit der Stadt Dortmund betreibt“, so Theo Schlüter, Geschäftsführer der RAG Montan Immobilien. „Es hat immer Spaß gemacht und die Beschlüsse waren einstimmig“, sagt Hendrik Berndsen, Aufsichtsratsvorsitzender der Projektgesellschaft, über die Zusammenarbeit.
Die Projektgesellschaft sollte für die Ansiedlung neuer Firmen und Gewerbetreibender sorgen. Ziel: „Dem Arbeitsplatzverlust sollte entgegengewirkt werden“, erläutert Geschäftsführer Bernd Kruse, dessen Großvater hier gearbeitet hat. „Die erfolgreiche Entwicklung und Vermarktung dieses ehemaligen Bergwerksareals mitten im Herzen von Eving war eine Mammutaufgabe, die wir gemeinsam gelöst haben“, freut sich der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Thomas Westphal. Daher werde für die Projektgesellschaft eine Liquidation (Abwicklung des Unternehmens) durchgeführt: „Liquidation klingt wie ein Leichenschmaus, es ist aber eher eine Geburtstagsfeier.“
Etwa ab 2007 ging es deutlich nach vorne, so Berndsen. 2016 wurde das letzte Gewerbegrundstück verkauft, womit die Vollvermarktung erreicht ist. In der Neuen Evinger Mitte gibt es somit einen rund 13,2 Hektar großen Dienstleistungsstandort, an dem sich über 40 Firmen angesiedelt haben. Diese sorgen für circa 1.200 Arbeitsplätze. Zu den Firmen gehören mit KiKxxl ein Kommunikationsdienstleister, das Gesundheitszentrum PueD und der Soccerpark Westfalen mit seinem Fußballgolfangebot. Theo Schlüter, Geschäftsführer der RAG Montan Immobilien, nennt es eine gesunde Mischung. „Dass es 30 Jahre gedauert hat, zeigt, dass Quartiersentwicklung eben ihre Zeit braucht“, sagt Dirk Grünhagen, Geschäftsführer der PueD Gmbh.
Die Politik ist mit der geleisteten Arbeit sehr zufrieden. „Das ist alles sehr schön geworden“, bekräftigt Bezirksbürgermeister Oliver Stens. Ein Problem, dass die Beteiligten angehen wollen, ist der Mangel an Parkplätzen. Vor allem die Mitarbeiter der angesiedelten Firmen brauchen eine Möglichkeit, ihre Fahrzeuge abzustellen. Der vorhandene Platz reicht dafür nicht aus. „Wir haben schon mehrere Vorstöße unternommen, ohne positives Resultat“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzende Michaela Uhlig. „Wir arbeiten weiter daran.“ Michaela Uhlig könnte sich auf den Grünen Platz, der wie sie sagt auf jeden Fall belebt werden sollte, eine Freizeitanlage für Jugendliche vorstellen. „Zusammen mit den Grünen haben wir leider keine Mehrheit in der Bezirksvertretung bekommen“, sagt sie.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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