Im Namen der Weihnacht
„Kurt!“ „Nein. Gitte!“ „Nein. Kurt!“ Das war das Wortgefecht zwischen Frau und Tochter, das Reinoldino hörte, als er kürzlich nach Hause kam. Klingt komisch, vor allem, weil Reinoldino rein gar nichts mit den Namen anfangen konnte. War aber so. Verwundert über den streitlustigen Tonfall der beiden Uneinigen – und das so kurz vor Weihnachten – war schnell die Quelle des Unmutes gefunden: der Weihnachtsbaum. Frau und Tochter standen daneben, die Arme in die Seiten gestemmt und funkelten sich, halb belustigt, halb ernst, an. Die beiden rangen tatsächlich um einen Namen für die Tanne. Ob dieser Tatsache verwundert fragte Reinoldino in die Runde, warum der Baum überhaupt getauft werden sollte. Wenigstens da waren sich Frau und Kind einig: Er gehöre ja nun für ein nicht unerhebliches Fest mit zur Familie. Des Töchterchens Namensvorschlag Kurt erhielt schlussendlich doch den Zuschlag und die gesamte Familie die Quittung dafür: Kurt nadelt, was das Zeug hält. Das kommt davon, wenn man dem Baum erst einen männlichen Namen gibt und ihm dann so einen „Mädchenkram“ wie rote Schleifen an die Zweige bindet. Ein frohes Fest ohne (Nadel-)Stiche wünscht Ihnen
Ihr Reinoldino
Autor:Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord |
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