Überlegener Titelgewinn bei Ruder-EM im polnischen Posen
Achter Europameister-Titel für den Deutschland-Achter vom Dortmund-Ems-Kanal in Folge
Der Deutschland-Achter vom Dortmund-Ems-Kanal in Lindenhorst hat bei den Ruder-Europameisterschaften im polnischen Posen heute (11.10.) den achten EM-Titel in Serie gefeiert. Das deutsche Paradeboot siegte überlegen vor Rumänien und den Niederlanden: ein Start-Ziel-Sieg. Für den Vierer ohne Steuermann endete die EM dagegen nur auf dem sechsten Platz.
Sie rissen nach der Zieldurchfahrt erleichtert die Arme in die Höhe und sangen bei der Siegerehrung - mit Mundschutz - die Nationalhymne: Die Ruderer aus dem Deutschland-Achter feierten bei den Europameisterschaften auf dem Maltasee den Gewinn der Goldmedaille, die Steuermann Martin Sauer jedem Ruderer – so wollten es die Hygienevorkehrungen - umhing.
„Nach sechs Monaten Training ohne Wettkampf haben wir das Jahr mit dem Titel gut abgeschlossen. Der Stellenwert ist hoch, weil ja zwei Weltklasse-Boote neben uns lagen“, meinte Schlagmann Hannes Ocik. Das deutsche Boot erarbeitete sich bis zur Streckenmitte einen Vorsprung von einer kompletten Bootslänge und lag im Ziel mit einer guten halben Länge vor dem rumänischen Großboot. „Das hat Bock gemacht. Wir hatten richtig Biss, haben unseren Vorsprung Meter um Meter ausgebaut und uns zwischendurch nie zufriedengegeben“, sagte Malte Jakschik und ergänzte: „Uns fehlte die ganze Zeit der Vergleich. Jetzt wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Rennen gibt uns Zuversicht und Motivation.“
Schließlich sind die Blicke längst in Richtung der von 2020 aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio gerichtet. „Die nächsten Wochen im Wintertraining werden lang, das wird mit der Goldmedaille leichter“, sagte Ocik und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Das war unser bestes Rennen in diesem Jahr.“ Glücklich über seinen ersten Titel mit dem Deutschland-Achter war auch Neuling Olaf Roggensack. „Wir sind super erleichtert gewesen, dass überhaupt noch ein Wettkampf in diesem Jahr stattgefunden hat. Dass wir ihn gewonnen haben, gibt ein gutes und positives Gefühl im Hinblick auf Olympia“, sagte der 23-Jährige.
Vierer: „Endspurt war der Knackpunkt“
Mit Platz sechs musste sich der Vierer ohne Steuermann mit Paul Gebauer, Wolf-Niclas Schröder, Maximilian Planer und Felix Wimberger zum Ende des Regatta-Wochenendes auf dem Maltasee zufriedengeben. Der Titel ging an die Niederlande, gefolgt von Italien und Polen. „Vorher hatte ich gesagt, dass zwischen Platz zwei und sechs alles drin ist. Dass es jetzt der sechste Rang wurde, ist schade“, meinte Felix Wimberger.
Dabei lag das deutsche Quartett bei der 1.500-Meter-Marke noch in Schlagdistanz zu den anderen Booten, nur die Niederlande war enteilt. „Am Ende des Rennens waren die anderen Boote viel schneller. Das ist ärgerlich, zumal auch die beiden anderen Qualifikanten-Boote aus Österreich und Frankreich vor uns gelandet sind“, so Wimberger, der mit seiner Crew am Freitag noch mit einem hoffnungsvollen Vorlaufsieg in die EM gestartet war. „Der Streckenschlag hat mir gut gefallen, über das Mittelstück haben wir uns gut herangekämpft. Aber der Endspurt war der Knackpunkt“, analysierte Bundestrainer Tim Schönberg.
Ergebnisse
Achter, Finale:
1. Deutschland-Achter (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Johannes Weißenfeld, Steuermann Martin Sauer) 5:31,15 Minuten
2. Rumänien 5:32,93,
3. Niederlande 5:34,21,
4. Italien 5:39,69,
5. Litauen 5:43,97
Vierer ohne Steuermann, Finale:
1. Niederlande 6:01,70 Minuten,
2. Italien 6:04,05,
3. Polen 6:05,08,
4. Österreich 6:06,83,
5. Frankreich 6:07,83,
6. Deutschland (Paul Gebauer, Wolf-Niclas Schröder, Maximilian Planer, Felix Wimberger) 6:09,96
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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