Hilfe bei der Erziehung

Unterstützung seit vier Jahrzehnten: Beratungsstelle feiert Jubiläum am Hesseweg

Seit 40 Jahren hilft die Erziehungsberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Scharnhorst bei der Erziehung. Das Bestehen wurde jetzt mit einem Empfang gefeiert.

Die Erziehungsberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Scharnhorst berät Familien, Alleinerziehende, Kinder und pädagogisches Fachpersonal bei Fragen und Krisen des täglichen Zusammenlebens. Dazu gehören unter anderem Erziehungsfragen, Probleme in der Schule, Hilfe bei Trennung und Scheidung und Auffälligkeiten im Sozialverhalten. Eltern und Erzieher erfahren von den sieben Mitarbeitern beispielsweise alles über die Brüllfalle und wie sie sich richtig durchsetzen. Sinnliche Entwicklung im Kindesalter spielt ebenfalls eine große Rolle. „Grade in den Anfängen der Entwicklung experimentieren Kinder gerne, auch mit den sogenannten ‚Doktorspielen‘. Das ruft schnell Unsicherheit hervor“, weiß Heike Bialk, die seit November 2003 die Leiterin der Beratungsstelle ist. „Wir erklären den Eltern dann, dass das ganz natürlich ist.“ Die Beratungsstelle ist ein von Stadt und Land geförderter, gemeinnütziger Verein, angeschlossen an den Dachverband des Paritätischen.

Aufgebaut wurde die Erziehungsberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Scharnhorst vor 40 Jahren vom Pädagogisch-Sozialen Zentrum Dortmund (PSZD). Der Ansatz war ursprünglich anthroposophisch nach Rudolf Steiner, der vor allem durch die Waldorfschulen bekannt ist. An Waldorfschulen wird nach der von Steiner begründeten Waldorfpädagogik unterrichtet. Die Beratungsstelle sollte eigentlich an die Anthroposophische Schule in Hombruch angegliedert werden. Die Stadt sagte aber Unterstützung zu, wenn die Beratungsstelle in den Stadtteil Scharnhorst-Ost geht. So kam sie unter dem Dach des Vereins für Sozialpädagogik Therapie e.V. zunächst in den ehemaligen Schulbaracken am Buschei unter, genau wie ein Waldorfkindergarten. „Es wurde aber bald mehr Platz benötigt, erklärt Hans-Werner Uchner vom Vorstand des Trägervereins Erziehungsberatungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Scharnhorst e.V. Daher erfolgte der Umzug in das Haus am Hesseweg 24, das sich die Beratungsstelle heute mit dem Waldorfkindergarten teilt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Beratungsstelle ist die tägliche offene Sprechstunde (montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags zusätzlich von 16 bis 18 Uhr). „Man muss nicht auf einen Termin warten, sondern kann direkt kommen“, erklärt Heike Bialk. „Erst dann wird ein Folgetermin ausgemacht.“ Es kommen etwa 400 bis 500 Klienten im Jahr. Früher waren es oft Spätaussiedler, heute häufig Alleinerziehende.

Auf ein funktionierendes Netzwerk legt das Team der Beratungsstelle großen Wert. „Wir arbeiten hier im Stadtbezirk in enger Kooperation mit Kitas, Familienzentren und Schulen zusammen“, sagt Heike Bialk. Auch mit dem Jugendhilfedienst und dem Bereich Frühe Hilfen des Jugendamtes kooperieren sie eng.

Auf dem Empfang sprachen mehrere Teilnehmer auch über die Geschichte und die Bedeutung der Beratungsstelle. „Die Erziehungsberatungsstelle ist aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken“, sagte beispielsweise Uchner.

Infos gibt es auch auf der Homepage der Beratungsstelle.